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Seit in eigenen vier Wänden

zubereitetes Essen als gleichbedeutend mit heiler Welt und funktionierender Paarbeziehung gilt, verfolgen uns flotte Jungköche mittlerweile fast bis zum Erbrechen. Jedenfalls nach außen hin, denn die eigenen Töpfe verlassen die Olivers und Mälzers kaum. Schnell und einfach muss es gehen, zu mehr lässt sich der beschäftigte Zuschauer nicht hinreißen.

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Inzwischen dringt die Starkochpatrouille

freilich unaufhaltsam in andere Lebenswelten vor. Das amerikanische Raubein Anthony Bourdain etwa begann seinen ganz eigenen Chefkochtourismus: In seinem zweiten Buch "Ein Küchenchef reist um die Welt" suchte er nach der besten Speise. Ein schlagendes Kobraherz spielte darin beispielsweise eine recht unappetitliche Rolle.

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Bei Stefan Gates geht es überhaupt

nur noch am Rande ums Kochen. In Indien formt er zuerst einmal - zum Heizen unverzichtbare - Kuhmistknödel. Danach hilft er bei der Reis-ernte. Als Lohn erhält er eine verkohlte Ratte: "Schmeckt wie gegrilltes Huhn. Exzellent." Bei den Töpfen ist Gates erst viel später. In Bombay besucht er das "Indigo", die gastronomische Topadresse. Ein Menü kostet dort mehr als ein indisches Durchschnittseinkommen. "Jeder hat die Chance auf sein großes Glück", erklärt ihm der Chef des Hauses.

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Die gastronomischen Abenteuer

des Kochs und Globalisierungskritikers Stefan Gates sind ab jetzt jeden Mittwoch in vier Ausgaben im "Weltjournal" zu sehen. Nach Indien folgen "gastronautische" Besuche in Venezuela, Uganda und Kanada: Sommerkost, an der man sich leicht verschlucken könnte. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 1.8.2007)

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