Wolf Galler ist Fritz, der in Schnitzlers Liebelei Christine (Eva Maria Faßhuber) warten lässt, bis der Tod kommt.

Foto: Theo/ M. Traussnigg
Das "Schauspiel in drei Akten" ist erstaunlich schnell vorbei. Arthur Schnitzlers "Liebelei" der Jahrhundertwende musste unter Regisseur Peter Faßhuber Federn lassen, um in das Heute des Theaters Oberzeiring (kurz: Theo) hineinzupassen. Mizi und Theodor, Fritz und Christine geben sich auf dem weißen Bühnenquadrat und in schlichter Büroraum-Ästhetik kompromisslos dem Spieltrieb (sehr gut als Mizi und Theodor: Julia Gugg und Gerhard Maier) und kompromisslos dem Ernst des Lebens hin.

Dieser Ernst lastet Christine (Eva Maria Faßhuber) sichtbar auf den Schultern, als sie von Fritz, in gebeugter Körperhaltung als Vorwürfe formuliert, Entscheidungen zur gemeinsamen Zukunft abverlangt. Fritz jedoch hat andere Sorgen, er muss sich mit dem Ehemann seiner Geliebten duellieren, was ihm letztendlich das Leben kostet und Christine in den Selbstmord treibt.

Zu kurz gerät hier sein inneres Duell, nämlich über die Zuneigung zu Christine doch die Geliebte siegen zu lassen. Hans Weiring, Christines Vater, gehört der Part, der alles still und lächelnd betrachtet und gelegentlich von seiner Tochter einen Kuss auf die Glatze gedrückt bekommt. Diese Szenen sind es auch, die dem durch das Stück melancholisch gewordenen Zuschauer ein Lachen entlocken. (mil/ DER STANDARD, Printausgabe, 31.07.2007)