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Foto: REUTERS/Adeel Halim

Wellington – Mag Cannabis in den vergangenen Jahren auch langsam seinen Ruf verbessert haben – die schädliche Wirkung des Rauchens auf die Atemwege ist unbestritten. Mehrfach wurden Studien durchgeführt, die Joints in dieser Hinsicht ein noch schlechteres Zeugnis ausstellten als Tabakprodukten. Eine aktuelle neuseeländische Studie, publiziert im Magazin "Thorax", bestärkt dies ein weiteres Mal.

Eine Forschergruppe um Richard Beasley vom Neuseeländischen Medizin-Forschungsinstitut in Wellington schreibt dem Rauchen eines Joints eine bis zu fünf Mal schädlichere Wirkung auf die Atemwege zu als dem einer Zigarette. Der Rauch aus getrockneten Cannabis-Blättern verringert demnach die Zahl feiner Verästelungen in der Lunge, die für den Sauerstofftransport ins Blut und den Abtransport von Schadstoffen zuständig sind. Cannabis-Raucher haben zudem häufig keuchende Atemgeräusche, sondern Schleim ab, husten und haben ein Gefühl der Enge in der Brust, schreiben die Forscher.

Die Studie

Sie hatten die Lungen von 339 Menschen aus der Region um Wellington mit einem Computertomographen untersucht und die Teilnehmer zu ihren Gewohnheiten befragt. Die Probanden unterteilten sich in vier Gruppen: Eine rauchte nur Cannabis, eine zweite nur Zigaretten, die dritte beides, die vierte bestand zur Kontrolle aus Nichtrauchern.

Mit Blick auf den Verschluss der Atemwege war ein Joint zwischen 2,5 und fünf Mal so gefährlich wie eine Zigarette, resümierten die Forscher ihre Ergebnisse. Je häufiger die getrockneten Blätter der Hanfpflanze geraucht wurden, umso stärker fiel auch deren Effekt aus. Symptome des gefürchteten Lungenemphysems – des fortschreitenden Verlusts feiner Lungenbläschen – zeigten sich bei allen Probanden, die Tabak geraucht hatten, entweder allein oder in Kombination mit Cannabis.(APA/dpa)