Wien - Frauenministerin Doris Bures (SPÖ) setzt sich dafür ein, dass große Unternehmen
ab zehn weiblichen und zehn männlichen MitarbeiterInnen die Gehälter
offenlegen müssen. Gerade in der Privatwirtschaft seien die Spannen
der Gehälter quer durch die Hierarchie-Ebenen groß, kritisiert Bures in der Sonntagsausgabe von "Österreich". Frauen in Vollbeschäftigung verdienen im Schnitt 25.836 Euro brutto
im Jahr, Männer hingegen kommen auf 33.042 Euro.
Gesetzliche Vorschreibung
Die Enthüllungen seien ein effektives Druckmittel, um die
Einkommensschere zu schließen, äußerte sich Bures überzeugt. Denn Frauen
wüssten aufgrund der veröffentlichten Zahlen bei einer
Gehaltsverhandlung, wie viel sie verlangen können. Jetzt will Bures
mit den Sozialpartnern verhandeln, um die Offenlegung gesetzlich
vorzuschreiben.
Geht es nach der Frauenministerin, sollen Firmen außerdem anonym
aber aufgeschlüsselt nach Geschlechtern deklarieren, wie viel Geld
für innerbetriebliche Weiterbildung und Qualifizierung ausgeben
werde. Damit Frauen in punkto Gehalt endlich mit den Männern gleichziehen,
nimmt Bures noch ein zweites Projekt in Angriff: Öffentliche
Förderungen für Unternehmen sollen nach dem Kriterium der
"Frauenfreundlichkeit" vergeben werden. (red)