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Foto: Reuters/Favre
Steigerung: Fünf Prozent der Menschheit bezieht Wasser von privaten Anbietern. In der EU sind es derzeit 36 Prozent, der Anteil soll laut Weltbank in den nächsten 20 Jahren auf 85 Prozent steigen. Am stärksten privatisiert ist die Wasserversorgung in Frankreich (70 Prozent und Großbritannien (85 Prozent).

Monopole: 20 Konzerne teilen sich 85 prozent des privaten Wasserversorgungs-Weltmarkts, der auf weltweit eine Milliarde Dollar geschätzt wird. Die sieben größten kommen aus der EU, die beiden größten – Veolia und Suez aus Frankreich – kontrollieren 50 Prozent des Weltmarktes.

Engpässe: Um bis 2015 die Zahl der Menschen ohne Trinkwasserzugang zu halbieren, müssten täglich 270.000 Menschen an das Wassernetz angeschlossen werden. In den vergangenen neun Jahren hat der private Sektor täglich nur 900 Menschen pro Tag angeschlossen.

Mangel: 1,1 Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Krankheiten, die auf schlechte Wasserversorgung zurückgehen, sind damit die global größte Ursache für Todesfälle: 2,2 Millionen sterben daran jährlich. In den vergangenen zehn Jahren sind mehr Kinder an Durchfallerkrankungen gestorben, als der zweite Weltkrieg an Toten forderte.

Gefälle: In Indien werden täglich 25 Liter Trinkwasser pro Person und Tag verbraucht, in Österreich 150, in den USA 380. Der Großteil fließt durch Toiletten.

Flaschenweise: Je schlechter die Wasserversorgung, desto mehr Wasser wird in Flaschen verkauft. 2007: 180 Milliarden Liter. Der Weltmarkt ist 100 Milliarden Dollar schwer und wächst um neun Prozent pro Jahr. Weltmarktführer ist Nestlé (Perrier, Vittel, San Pellegrino etc.), dessen Ex-Chef Peter Brabeck (siehe Bild) im Film "We Feed the World" (von Erwin Wagenhofer) sagte: "... Wasser ist ein Lebensmittel wie jedes andere auch und sollte einen Marktwert haben. Ich persönlich glaube, es ist besser, man gibt einem Lebensmittel einen Wert, sodass wir uns alle bewusst sind, dass das etwas kostet ..." Dahinter folgen die Konzerne Coca-Cola (Bonaqua, Dasani) und Pepsi (Aquafina) und Danone. (DER STANDARD, Album, 28./29.7.2007)