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Seit Anfang dieses Jahres sind im Kongo mindestens sieben der vom Aussterben bedrohten Berggorillas getötet worden.

Foto: apa
Nairobi - Tierschützer haben im umkämpften Osten des Kongos erneut mehrere erschossene Berggorillas gefunden. Es handele sich um drei Weibchen und eines der Silberrücken genannten, älteren Männchen, sagte der Chef der Organisation Wildlife Direct, Emmanuel de Merode, am Freitag in Nairobi. "Dieser jüngste Vorfall ist sicherlich der schlimmste in den vergangenen drei Jahrzehnten." Seit Anfang dieses Jahres seien damit mindestens sieben der vom Aussterben bedrohten Tiere getötet worden. Zwei der Weibchen hätten Junge gehabt. Ein Dreijähriges werde noch gesucht. Ein fünf Monate altes Junges werde jetzt von Wildschützern aufgezogen.

Kein Schutz

Die Gorillas wurden den Angaben zufolge am vergangenen Montag im Virunga Nationalpark gefunden. In den Bambuswäldern in den Bergen im Grenzgebiet zwischen Uganda, Ruanda und Kongo leben die weltweit letzten etwa 700 Berggorillas. Doch während Uganda und Ruanda viel für ihren Tourismus und im Zuge dessen für die Gorillas getan haben, gelang dies im umkämpften Osten des Kongo nicht. Die Region diente in den vergangenen Jahren mehreren Milizen als Rückzugsgebiet.

Normalerweise machen Tierschützer diese oder Wildfleisch-Händler für das Abschlachten der Gorillas verantwortlich. De Merode sagte, es sei jedoch wahrscheinlicher, dass die boomende Holzkohle-Industrie schuld sei. Wenn die Dorfbewohner dafür die urwaldähnliche Pflanzenwelt rodeten, seien ihnen die Gorillas oft im Weg. (APA/dpa)