Foto: Stadt Salzburg / Sulzer

Salzburg - 50 Jahre lang lagen drei Wand-Friese aus dem 16. Jahrhundert vergessen auf dem Dachboden des Salzburger Spielzeug- Museums, bevor sie im Jahr 1990 zufällig wiederentdeckt wurden. Nun kehren die Friese frisch restauriert an ihren ursprünglichen Platz in Schloss Hellbrunn zurück. Die drei Ölgemälde zeigen mythische Kämpfe von Kentauren im Stil des Manierismus.

Die drei Wandschmuck-Arbeiten mit einer Länge von rund fünf, acht und elf Metern Länge und einer Breite von rund zwei Metern sind Kopien von etwas kleineren Wandgemälden des Raffael-Schülers Giulio Romano. Dieser hatte die Ölgemälde in Mantua gemalt. Die Kopien stammen von einem unbekannten, aber besonders geschickten Kunsthandwerker und dürften von Erzbischof Markus Sittikus ins Schloss Hellbrunn geholt worden sein. Jetzt werden sie im Carabinierisaal dieses Lustschlosses wieder in voller Farbenpracht zu sehen sein. Die Restaurierung unter Aufsicht des Bundesdenkmalamts hat 66.000 Euro gekostet.

Die Geschichte der Wiederentdeckung der historischen Wand-Friese ist alles andere als gewöhnlich. Aus unbekannten Gründen wurden sie vor etwa 50 Jahren in Schloss Hellbrunn abmontiert und ins Spielzeugmuseum gebracht. Dort hat man sie aber auf dem Dachboden einfach vergessen. Im Jahr 1990 ist ein Mann mit Selbstmordabsichten mit seinem Auto vom Mönchsberg auf das Dach des Spielzeugmuseums gekracht. Der Mann hat den Sturz überlebt, und blieb schwer verletzt in einer ebenfalls auf dem Dachboden gelagerten Sammlung von Grabkreuzen liegen. Bei den Bergungsarbeiten des Autos wurden die wertvollen Gemälde wiederentdeckt. (APA)