Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums sagte, im Falle einer Rückführung müsse der Einzelfall geprüft werden. Wenn den Verdächtigen nach deutschem Recht nichts vorzuwerfen sei, dann seien sie frei. Eine Sprecherin des Justizministeriums ging davon aus, dass eine Ausbildung in einem Terrorlager in Deutschland dann strafbar sein könnte, wenn der Verdacht auf Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung besteht.
Pakistan
Sechs Terrorverdächtige mit Deutschland-Bezug in Haft
Je zwei deutsche und türkische Staatsbürger, ein Staatenloser und ein Bosnier - Abschiebung nach Deutschland möglich
Berlin - In Pakistan sind derzeit sechs
Terrorverdächtige mit einem Bezug zu Deutschland inhaftiert. Der
Sprecher des deutschen Auswärtigen Amtes, Martin Jäger, teilte am
Dienstag in Berlin weiter mit, es handle sich um zwei deutsche
Staatsbürger und einen Staatenlosen mit Niederlassungserlaubnis in
Deutschland. Außerdem seien Anfang Juli zwei Männer mit türkischer
Staatsangehörigkeit festgenommen worden und bereits Anfang Jänner ein
ehemals in Deutschland wohnhafter Bosnier. Zu einer möglichen
Abschiebung einzelner Terrorverdächtiger nach Deutschland noch im
August konnte er kein Datum nennen.
Ausgehend von Berichten der "Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung" hatte der Staatssekretär im deutschen
Innenministerium, August Hanning, vor wenigen Tagen gewarnt, dass
Islamisten in pakistanischen Terror-Trainingslagern ausgebildet und
dann nach Deutschland zurückkehren würden. "Wir müssen davon
ausgehen, dass die Leute, die aus Pakistan zurückgekehrt sind,
Anschläge planen", sagte er. "Es gibt für Deutschland eine neue
Qualität der Bedrohung." Kanzlerin Angela Merkel warnte in der
folgenden Debatte: "Wir sollten die Dinge weder dramatisieren noch
bagatellisieren." (APA)