Kabul - US-Truppen in Afghanistan haben bei Gefechten im Süden des Landes nach eigenen Angaben mehr als zwei Dutzend Extremisten getötet. Zivile Opfer habe es bei den Kämpfen in der Provinz Helmand nicht gegeben, teilte die US-Armee am Montag weiter mit. Nach Berichten eines Bewohners aus der Region kamen bei den Gefechten am Sonntag mindestens acht Zivilisten zu Tode. Die Opfer seien Mitglieder einer Familie und bei einem US-Luftangriff getötet worden, sagte ein Zeuge der britischen Nachrichtenagentur Reuters.

Afghanische Behördenvertreter in der Region wollten zu dem Vorfall keine Stellung nehmen. Wegen steigender ziviler Opfer in Afghanistan sind die ausländischen Truppen in den vergangenen Wochen zunehmend in die Kritik geraten. Nach Angaben des afghanischen Innenministeriums wurden am Sonntag bei einer Razzia der Polizei in der südlichen Provinz Zabul (Sabul) 14 Taliban-Anhänger getötet. Die radikal-islamische Organisation selbst sprach von vier getöteten Kämpfern und heftigen Verlusten bei der Polizei.

Bei den Kämpfen sind sechs Soldaten der Nato-geführten Truppen getötet worden. Vier Militärs seien bei einer Explosion während eines Einsatzes im Osten des Landes umgekommen, sagte eine Sprecherin der Nato-Truppen am Montag. Die Nationalität der Soldaten nannte sie nicht. Bereits am Sonntag starb ein Nato-Angehöriger in einem Hinterhalt in der östlichen Provinz Kunar.

Norwegischer Soldat bei Gefecht getötet

Ein norwegischer Soldat ist am Montag bei einem Feuergefecht getötet worden. Wie das norwegische Militär in Oslo mitteilte, waren er und seine Kameraden mit afghanischen Sicherheitskräften in der Provinz Kabul auf einer Aufklärungsmission, als sie angegriffen wurden. Im Mai war ein finnischer Soldat der internationalen Schutztruppe ISAF bei einem Bombenanschlag in der nordwestafghanischen Stadt Maymana ums Leben gekommen. Norwegen hat 250 und Finnland 70 ISAF-Soldaten in der Provinz stationiert. (APA/dpa/Reuters)