Bukarest/Grenoble - Beim Zusammenstoß eines Reisebusses mit einem Zug sind am frühen Sonntagmorgen in Südrumänien acht Menschen getötet worden. 24 wurden verletzt, neun von ihnen schwer, wie das rumänische Fernsehen berichtete. In Frankreich, südlich von Grenoble, sind ebenfalls bei einem Busunglück Sonntag in der Früh mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Darüber hinaus gebe es 20 weitere Verletzte, teilte Stephane Estachy vom Rettungszentrum des Departements Isere mit.

Die Opfer stammen aus Polen. Sie waren auf Pilgerfahrt ion Frankreich unterwegs. Die Verletzen wurden nach dem Unglück mit schweren Verbrennungen mit Hubschraubern zu Spezialkliniken in Marseille und Lyon transportiert. Das Unglück ereignete sich auf einer stark abschüssigen Straße bei Laffrey nahe Grenoble im Südosten Frankreichs.

Unfallschwerpunkt

Die Strecke gilt seit Jahren als Unfallschwerpunkt und darf von Reisebussen nicht befahren werden. Eine Ausweichstrecke für schwere Fahrzeuge ist ausgeschildert. Warum der polnische Bus diese nicht nutzte, war zunächst unklar. Augenzeugen sagten im französischen Radio, der Lenker habe in einer scharfen Kurve die Kontrolle verloren. Das Fahrzeug sei 50 Meter den Abhang zum Bergbach Romanche hinunter gestürzt und in Flammen aufgegangen, berichtete die Präfektur. Der Bus brannte völlig aus.

Die 49 Pilger kamen aus dem Großraum Krakau. Sie waren auf der Rückreise von dem Wallfahrtsort Notre-Dame-de-la-Salette etwa 50 Kilometer südlich von Grenoble. An Bord des Busses waren zudem zwei Fahrer.

Umleitung für schwere Fahrzeuge

Im Juli 1973 war an der gleichen Stelle ein belgischer Reisebus verunglückt. Dabei waren 43 Menschen ums Leben gekommen. Auch mehrere Lastwagen waren hier ins Tal gestürzt; meist versagten die Bremsen nach der kilometerlangen Gefällestrecke. Die Behörden hatten deswegen die Umleitung für schwere Fahrzeuge eingerichtet.

Angesichts der Schwere des Unglücks erklärte die Präfektur den Notstand. Die Straße wurde gesperrt, um die Rettungsarbeiten zu erleichtern. Etwa 100 Helfer waren im Einsatz. Mehrere Opfer wurden erst nach stundenlanger Suche aus dem Bach geborgen, der nach den Regenfällen der vergangenen Tage angeschwollen ist.

Hochzeitsgesellschaft

Bei den Busreisenden in Rumänien habe es sich um eine Hochzeitsgesellschaft gehandelt. Ihr Fahrzeug sei an der Spitze einer ganzen Kolonne von Autos mit Festgästen gefahren. Das Unglück geschah an einem Bahnübergang bei Gura Ocnitei auf der Strecke zwischen den Städten Ploiesti und Targoviste. (APA/dpa)