Tübingen/Leipzig/Krefeld - Tausende Menschen haben am
Samstag friedlich gegen Neonazi-Aufmärsche in den deutschen Städten
Tübingen (Bundesland Baden-Württemberg), Krefeld
(Nordrhein-Westfalen) und Leipzig (Sachsen) protestiert. Bis zum
frühen Nachmittag kam es nach Auskunft der Polizei zu keinen größeren
Zwischenfällen. Die Beamten hatten die Demonstrantengruppen mit
Großaufgeboten voneinander fern gehalten.
Vier Festnahmen
Allein in Tübingen gingen etwa 10.000 Menschen aus Verbänden,
Kirchen und anderen Organisationen gegen die Kundgebung der
NPD-Unterorganisation "Junge Nationaldemokraten (JN)" mit rund 230
Teilnehmern auf die Straße. Dabei gab es vier Festnahmen von Personen
aus dem rechten Spektrum, die aber kurzfristig wieder auf freien Fuß
gesetzt wurden, teilte die Polizei mit.
In Leipzig war der Zulauf zum Demonstrationszug der Rechtsextremen
weit geringer als erwartet. Die Polizei zählte rund 30 Teilnehmer.
Der Hamburger Neonazi Christian Worch hatte 200 bis 300 Personen
angemeldet. Hunderte Leipziger protestierten gegen Aufmarsch,
darunter auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und der
Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (beide SPD). "Für braune
Krawalltouristen aus Hamburg ist in dieser Stadt kein Platz", sagte
Jung laut Mitteilung seines Sprechers.
In Krefeld nahmen mehr als 1200 Menschen an Protesten gegen eine
Demonstration von Neonazis teil. Rund 200 Anhänger der NPD und
anderer rechter Organisationen hatten sich in der Stadt versammelt,
wie ein Polizeisprecher sagte. Nach Abschluss der Demonstration
fuhren rund 160 Neonazis weiter nach Mönchengladbach, wo laut Polizei
rund 500 Menschen gegen sie demonstrierten. Dort unterband die
Polizei einen Zug der Rechten durch die Innenstadt. Nach Angaben der
Polizei kam es weder in Krefeld noch in Mönchengladbach zu
Zwischenfällen. (APA/dpa)