Patrik Sinkewitz ist bei einer Trainingskontrolle in der A-Probe positiv auf Testosteron getestet worden. Muss man jetzt sagen, das interne Kontrollsystem des Teams T-Mobile ist gescheitert?
Schmidt:Nein, denn in unserem System wird nicht auf Testosteron getestet. Es geht bei uns um Blutmanipulation. Einen anderen Anspruch haben wir nie erhoben. Der Test auf Substanzen wie Testosteron obliegt den Anti-Doping-Organisationen.

Was ist dann das Ziel Ihrer Kontrollen?
Schmidt: Wir haben ein Screening-Verfahren und messen die Hämoglobin-Menge im Körper. Es geht um die Frage, ob die über einen längeren Zeitraum konstant ist oder größeren Schwankungen unterliegt. Dies wäre unnatürlich und würde gezielte Dopingtests zur Folge haben.

Das interne System sollte doch aber auch abschrecken, was es in dem Fall allerdings nicht getan hätte, insofern die B-Probe die A-Probe bestätigt?
Schmidt: Unser Konzept ist engmaschig, wirkt aber nur abschreckend für Blutmanipulationen, nicht bei anderen Dopingformen. Das wissen die Fahrer natürlich. Trotzdem wäre ich sehr enttäuscht, wenn sich das Ergebnis der A-Probe bestätigen würde.

Wofür nehmen Sportler eigentlich Testosteron?
Schmidt: Man sagt, es sei immer dann sinnvoll, wenn es um Muskelaufbau geht. Außerdem soll es die Regenerationsfähigkeit verbessern. (DER STANDARD, Printausgabe, Donnerstag, 19. Juli 2007)