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Nächtliche Dauersitzung im US-Senat.

Foto: REUTERS/Molly Riley
Washington - Mit einer nächtlichen Dauersitzung im US-Senat haben die Demokraten gegen die Blockadehaltung der Republikaner von Präsident George W. Bush in der Irak-Politik protestiert. Der demokratische Mehrheitsführer Harry Reid setzte in der Nacht auf Mittwoch eine nächtliche Debatte an mit dem Ziel, den Widerstand der Republikaner gegen einen raschen Abzug der Truppen aus dem Irak zu brechen. "Wir werden niemandem eine ruhige Nacht gönnen", drohte Reid.

Klappbetten und Zahnbürsten

Die Demokraten haben für ihren Antrag, die US-Soldaten bis April 2008 weitgehend aus dem Irak abzuziehen, zwar eine Mehrheit unter den 100 Senatoren. Die 49 republikanischen Senatoren können aber mit einer Sperrminorität von nur 40 Stimmen verhindern, dass der Antrag überhaupt zur Abstimmung kommt.

Um die zur Verhinderung des demokratischen Antrags nötigen Stimmen zusammenzubekommen, waren die Republikaner gezwungen, im Senat auszuharren - für den Fall, dass die Demokraten das Papier zu Abstimmung stellen. Parlamentsmitarbeiter stellten für die Senatoren Klappbetten und Zahnbürsten sowie warmes Essen bereit.

Senator: "Schlechtes Polit-Theater"

Der republikanische Senator Mitch McConnell bezichtigte die Demokraten angesichts der nächtlichen Sitzung, ein "schlechtes Polit-Theaters" aufzuführen. Es galt als unwahrscheinlich, dass die Demokraten die für die Debatte des Antrags nötige Zwei-Drittel-Mehrheit mobilisieren würden.

Reid nahm am Abend am Kapitolshügel an einer Anti-Kriegs-Mahnwache von rund 300 Demonstranten teil. "Die Republikaner müssen sich entscheiden, ob sie den Präsidenten schützen wollen oder unsere Truppen", sagte Reid vor der Menge. (APA)