New York - Angesichts der hohen Zahl bei Militäreinsätzen getöteter Zivilpersonen in Afghanistan hat der UNO-Sicherheitsrat die Truppen zu größtmöglicher Achtsamkeit aufgerufen. Die in Afghanistan stationierten Streitkräfte sollten außerdem verstärkt mit den einheimischen Behörden zusammenarbeiten, um ihr Verständnis der dortigen Kultur zu verbessern, heißt es in einer am Dienstag einstimmig verabschiedeten Erklärung.

Menschliche Schutzschilde

Der Sicherheitsrat verurteilte außerdem Kämpfer der Taliban und des Terrornetzwerks Al Kaida, die bei Selbstmordanschlägen Unschuldige in den Tod rissen und Zivilpersonen als menschliche Schutzschilde missbrauchten. Vor einer Woche hatte ein Selbstmordattentäter auf einem belebten Markt in Südafghanistan 17 Menschen getötet, darunter zwölf Kinder.

Der afghanische UNO-Botschafter Sahir Tanin sagte in New York, beim Vorgehen gegen Aufständische könnten "die Konsequenzen einer militärischen Operation manchmal nicht 100 Prozent vorhersehbar" sein. Die Regierung wolle jedoch nicht, dass die Menschen das Vertrauen in die internationalen Truppen verlieren, erklärte Tanin. Selbstmordanschlag auf Diplomaten-Konvoi in Kabul Ein Selbstmordattentäter hat indessen am Mittwoch in Kabul nach Polizeiangaben einen Diplomaten-Konvoi angegriffen und dabei mindestens einen einheimischen Zivilisten verletzt. Ein Fahrzeug wurde bei dem Anschlag am Rande der afghanischen Hauptstadt stark beschädigt. Über das Schicksal der Fahrzeuginsassen gab es zunächst keine Informationen. Der Konvoi gehörte anscheinend zur türkischen Botschaft. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst allerdings nicht. Der Anschlag ereignete sich auf einer der Hauptstraßen, die nach Westen führen. Nato-Truppen sperrten das Gebiet ab. (Reuters/APA/AP)