Wien - Es war auch allerhöchste Zeit. ÖOC-Präsident Leo Wallner hat gestern die Salzburger Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2014 nachbesprochen. Unter dem Strich blieb und bleibt, dass diese Bewerbung "ausgezeichnet" war, dass Österreich "das sicherste Land" ist, dass Sotschis Sieg "eine Richtungsentscheidung" darstellte.
Im Herbst wird der ÖOC-Vorstand zusammenkommen und darüber beraten, ob es eine weitere Bewerbung geben soll. "Manches spricht dafür", sagte Wallner, "Manches spricht dagegen." Eine persönliche Meinung wollte er zu diesem Zeitpunkt "nicht kundtun". Für Salzburg hatte Bürgermeister Heinz Schaden bereits abgewinkt.
Der ÖOC-Vorstand wird laut Wallner auch über den Abschlussbericht des ÖSV-Disziplinarausschusses plaudern. Dieser hatte dem ÖOC nahe gelegt, es möge die Olympia-Sperren für jene neun ÖSVler, denen der ÖSV kein Dopingvergehen nachgewiesen hat, noch einmal überdenken. "Ich überdenke pausenlos", sagt Wallner, der aber nicht glaubt, "dass sich etwas ändert." Schließlich bedeuten die Sperren keine Schuldzuweisung, "sondern nur, dass wir das Vertrauen in diese Leute verloren haben".
Ein Abschlussbericht der Salzburger Kandidatur ist laut Bewerbungs-Chef Gernot Leitner im August zu erwarten. Der Werbewert für Salzburg und Österreich sei auch ohne Zuschlag schon groß gewesen. Im Zuge der Vergabe erschienen mehr als 20.000 Medienartikel, bei der Schlusspräsentation allein waren 400 Millionen TV-Zuseher live dabei. Die Gegner, so Leitner, waren halt "übermächtig".