Das Kreuz mit den Mythen: Der Tänzer Damien Fournier ist gefangen in einem Fegefeuer der Narration.

Foto: Broos
Angesichts von Sidi Larbi Cherkaouis Stück Myth könnte man überlegen, ob der Künstler an der Remythisierung von Mythen auf einer Ebene zwischen Aufklärung und Gegenaufklärung schreibt – oder diese ein breites Publikum faszinierende Arbeit mit großem Ensemble und der Live-Musik von Micrologus einfach genießen.

Und zwar als enzyklopädischen Bilderbogen, in dem sich Gut und Böse, himmlische und höllische, weibliche und männliche Charaktere in östlichen und westlichen Bewusstseinssphären treiben lassen. Jedem steht sein Schatten zur Seite, jedem seine animalische Natur.

Für dieses fegefeuerhafte Szenario arbeitet Cherkaoui eng mit der Sängerin und Spezialistin für Alte Musik, Patricia Bovi, zusammen. Und mit dem Vierjahresprojekt Toneelhuis aus Antwerpen unter der Leitung von Guy Cassiers, das auch mit Regiegrößen wie Luk Perceval oder Josse De Pauw kooperiert. (ploe, DER STANDARD/Printausgabe, 17.07.2007)