"Sock-Puppeting"
Dieses Phänomen wird im Englischen als "sock-puppeting" (dt. Strumpfpuppe) bezeichnet. In den USA machen sich leitende Angestellte und Manager mit solchen Praktiken strafbar. Auch in Deutschland setzt das Wettbewerbsrecht den Möglichkeiten im Internet Grenzen. "Das fällt unter das Wettbewerbsrecht. Solche Praktiken verzerren den Wettbewerb und sind als unlautere Werbung zu bezeichnen", erklärt Arndt-Joachim Nagel, Rechtsanwalt der Kanzeli IT Recht, im pressetext-Gespräch.
Keine vertraulichen Informationen
Dass Mackeys falsche Internetidentität aufgedeckt wurde, könnte verhängnisvoll für die von Whole Foods Market angekündigte Übernahme des Konkurrenten Wild Oats sein. Wild Oats könnte die Postings für eine Klage gegen Whole Foods Market verwenden. Whole Foods Market ist von der Unschuld Mackeys überzeugt, da er keine vertraulichen Informationen veröffentlichte. In einem Kommentar im Wall Street Journal zieht der Redakteur die Reaktion der US-Börsenaufsichtsbehörde ins Lächerliche, da man in Internetforen und Blogs nie weiß, mit wem man es zu tun habe und es daher unwahrscheinlich sei, dass Mackey mit den Postings die Aktienwerte seines Unternehmens tatsächlich manipulieren konnte.
Einer von mehreren Fällen
Mackeys Fall ist nur einer von mehreren, die in jüngster Zeit ans Licht kamen. So war auch im Prozess gegen den wegen Betrugs verurteilten kanadischen Medienbaron Conrad Black Sock-Puppeting Gegenstand der Gerichtsverhandlung. Black soll einen Mitarbeiter dazu aufgefordert haben, in einem Posting Börsenspekulanten die Schuld für die schlechte Aktienperformance seines Verlags Hollinger International zuzuschieben. Da sich der Mitarbeiter weigerte, soll Black selbst unter einem Pseudonym gepostet haben.
eBay eine Fundgrube für derartige Manipulationen