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Würde man die Linux-Jahre nach Schwerpunktthemen einteilen, so würde heuer wohl zweifelsfrei der Mobil-Bereich im Vordergrund stehen. Nachdem sich vor einigen Monaten eine Reihe von Unternehmen - darunter auch der Mobiltelefonhersteller Nokia - hinter der GNOME Mobile-Plattform versammelt haben, bekommt das mobile Linux nun weitere signifikante Unterstützung. Moblin Der Hardwarehersteller Intel hat das neue Mobile and Internet Linux Project (Moblin) vorgestellt, in diesem sollen eine Reihe von neuen und bestehenden Projekten des Unternehmens versammelt werden. Zusätzlich hat das Unternehmen etwas mehr als ein Dutzend EntwicklerInnen für das Unterfangen angestellt. Deren Aufgaben umfassen unterschiedlichste Bereiche, etwa die Verbesserung des Power Management, die Anpassung von User Interfaces für kleine Bildschirme oder auch allgemein die Erleichterung der Softwareentwicklung für mobile Geräte. Brutkasten Intel sieht darin den Beginn eines langfristigen Engagements, die jetzt geschaffenen Grundlagen seien ein Art Brutkasten für eine ganze Reihe von Produkten, die erst in einigen Jahren auf den Markt kommen werden. Dirk Hohndel, Intels Leiter im Linux- und Open Source-Umfeld, streicht heraus, dass es sich dabei keineswegs nur um Experimente handle, das Unternehmen würde diese Richtung durchaus ernsthaft - und mit den entsprechenden finanziellen Mitteln - forcieren. Web Gleichzeitig mit der Vorstellung von Mobilin wurde auch die Webpage des Unterfangens gestartet, die einige Einblicke in die Softwarebasis gestattet. Neben dem Linux Kernel setzt man dabei vor allem auf die Eingangs bereits erwähnte GNOME Mobile Plattform, zusätzlich kommt der Hildon Desktop zum Einsatz. Dieser wurde ursprünglich von Nokia entwickelt, mittlerweile bemüht sich der Handy-Hersteller aber darum, die Technologie zum fixen Bestandteil der mobilen GNOME-Umgebung zu machen, wie man auch in einem Vortrag auf der aktuell in Birmingham stattfindenden GUADEC-Konferenz betonte. Support Auch wenn das Mobilin-Abenteuer von Intel noch an seinem Anfang steht, so kann man sich doch schon über Support aus dem Linux-Lager freuen: So haben sowohl Canonical - das Unternehmen hinter Ubuntu - als auch Red Flag Linux ihre Unterstützung zugesagt. (Andreas Proschofsky aus Birmingham)