Die Konferenz war wegen Sicherheitsbedenken mehrfach verschoben worden. Auch zuletzt hatte es wieder Anschlags- und Morddrohungen von Islamisten gegeben, von denen das Treffen boykottiert wird.
Rund 1.300 Clan-Vertreter und religiöse Würdenträger waren heute an der voraussichtlich mehrere Wochen dauernden Treffen erwartet worden, mit dem die von den USA unterstützte Übergangsregierung die seit 16 Jahren andauernden Bürgerkriegszustände in dem ostafrikanischen Land beenden will. Die Abhaltung der Konferenz ist zudem Voraussetzung für eine Finanzhilfe der Europäischen Union in Höhe von 15 Millionen Euro.
Rückhalt
Fehlschlag der Konferenz befürchtet
Politische Beobachter gingen wegen des Islamisten-Boykotts von einem Fehlschlag der Konferenz aus. Der militante Flügel der Islamisten, die im vergangenen Jahr weite Teile Südsomalias und Mogadischu sechs Monate unter ihrer Kontrolle hatten, bezeichnete die Konferenz als "Verschwörung gegen das somalische Volk". Auf ihrer Website drohten die "Shahab", Teilnehmer seien "zum Tod verurteilt". Die Abhaltung der Konferenz ist Voraussetzung für eine Finanzhilfe der Europäischen Union in Höhe von 15 Millionen Euro.
Rückhalt
Die US-Regierung hatte die Einbeziehung "gemäßigter" Teile der Islamisten, die in der Bevölkerung starken Rückhalt haben, in die somalische Regierung befürwortet. Die Milizen des so genannten Rates der Islamischen Gerichte hatten Mogadischu beim Herannahen der äthiopischen Panzer im Dezember aufgegeben. In der Hauptstadt war es zu heftigen antiäthiopischen Demonstrationen und zu zahlreichen Anschlägen gekommen. Bis zu 150.000 Menschen sollen aus der Stadt geflohen sein.