Der 1992 in Kraft getretene Vertrag gilt als einer der Grundpfeiler der Abrüstung in Europa nach dem Kalten Krieg. Das 1990 zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt geschlossene Abkommen legt Obergrenzen für Panzer, Flugzeuge und Artillerie fest. 16 NATO- Mitglieder und die sechs Staaten des damaligen Warschauer Paktes einigten sich zu diesem Zweck 1990 auf Grenzen für Waffenpotenziale wie Kampfpanzer, Artilleriesysteme oder Kampfhubschrauber. Über 50.000 schwere Waffen wurden unter internationaler Aufsicht zerstört.
Die veränderte Sicherheitslage nach Auflösung des Warschauer Pakts und der NATO-Erweiterung führte 1999 in Istanbul zu einem "angepassten KSE-Vertrag" (AKSE) mit insgesamt 30 Vertragsstaaten. Kern der Anpassung waren nationale und territoriale Truppenobergrenzen, die nur nach Konsultationen mit den Partnern geändert werden können. Russland ratifizierte die Neufassung des Vertrags im Juli 2004. Die NATO-Staaten binden ihre Ratifizierung hingegen an einen Abzug der russischen Truppen aus den früheren Sowjetrepubliken Moldawien und Georgien. Im April kündigte der russische Präsident Waldimir Putin an, den neuen KSE-Vertrag auszusetzen, bis alle NATO-Mitglieder ihn unterzeichnet haben.
Streit über Abwehrsystem
Russland und die USA streiten über die US-Pläne für ein Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa. Moskau hatte in den vergangenen Monaten mit dem Austritt aus dem KSE-Vertrag gedroht, sollten die NATO-Staaten das Abkommen nicht ratifizieren. Die NATO hatte dagegen zunächst den Abzug russischer Truppen aus den Ex-Sowjetrepubliken Moldawien und Georgien gefordert.
NATO kritisiert Ausstieg