Der ungewöhnlich heftige Taifun "Man-yi" ist am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern in der Stunde über die südjapanische Inselprovinz Okinawa hinweg gepeitscht. In mehr als 100.000 Haushalten fiel die Elektrizitätsversorgung aus, Strommasten stürzten um, Autos wurden beschädigt.

Fast 400 Inlandsflüge wurden gestrichen. Dutzende Häuser wurden unterspült, mehrere Menschen zu Boden gerissen. Mindestens 23 Bewohner erlitten Verletzungen. Hunderte suchten laut Fernsehberichten vor den schweren Regenfällen und Stürmen vorübergehend Schutz in Notunterkünften.

Stärkster Juli-Taifun seit Jahren

Der vierte Taifun der Saison gehört nach Angaben der Meteorologischen Behörde zu den stärksten, die das fernöstliche Inselreich im Monat Juli je heimgesucht haben. Normalerweise seien Taifune um diese Jahreszeit schwächer im Vergleich zu Herbst-Taifunen. In Okinawas Provinzhauptstadt Naha wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 202 Kilometern pro Stunde gemessen, ein Rekord für den Monat Juli. Ein 48-Jähriger wurde schwer verletzt, als ihn der Sturm beim Reparieren einer Antenne vom Dach fegte.

Ein 78-Jähriger stürzte zu Boden und schlug so schwer mit dem Kopf auf, dass er ins Koma fiel. Ein geparktes Auto wurde von einem umgestürzten Strommast zertrümmert, ein Laster wurde umgerissen. Der Sturm wühlte das Meer auf und peitschte bis zu neun Meter hohe Wellen an die Küste. "Man-yi" bewegte sich mit 25 Kilometern pro Stunde in nördliche Richtung weiter und drohte am Samstag auf den südlichen Teil der westjapanischen Hauptinsel Kyushu zu treffen. Die Behörden warnten vor weiteren schweren Regenfällen und Erdrutschen. Mit starkem Regen wird am Sonntag auch in der Region von Tokio gerechnet. (APA/dpa)