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Grafik: F.W. Bernstein

Kassel - Den Literaturpreis für grotesken Humor der Stadt Kassel bekommt der Schriftsteller und Zeichner F.W. Bernstein. Bernstein alias Fritz Weigle verknüpfe "mit artistischer Leichtigkeit Poesie und Nonsense, Anmut und Sprachkritik, altmeisterlichen Formsinn und Modernität", teilte die Jury am Donnerstag in Kassel mit. Der Stiftungsrat sieht ihn "schon zu Lebzeiten im 'Walhalla der Komischen Künste'". Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und soll Ende Jänner an den Künstler überreicht werden. Am selben Tag wird auch stets der "Förderpreis Komische Literatur" verliehen, dessen Gewinner allerdings noch nicht feststeht.

Gründungsmitglied der Neuen Frankfurter Schule

"Als Lyriker, Prosaist, Dramatiker, Zeichner und Illustrator ist Bernstein ein erklärter Vertreter der "deutschen Äußerlichkeit"; sein programmatisches Motto lautet denn auch: "Immer den Sinn schön flach halten", heißt es in der Begründung der Jury. Indem er spielerisch- parodistisch auf historische Textsorten, etwa das Sinngedicht, die Ballade oder das komische Epos zurückgreife, belebe er weithin vernachlässigte Traditionen neu und beweise ihre Gegenwartstauglichkeit. "Als Gründungsmitglied der 'Neuen Frankfurter Schule' hat F.W. Bernstein maßgeblichen Anteil an der von ihr getragenen Renaissance literarischer und zeichnerischer Hochkomik ­ und damit an einer erfreulich nachhaltigen Entkrampfung der deutschen Nachkriegskultur."

Der "Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor" wird seit 1985 vergeben. Erster Preisträger war Loriot, vorerst letzter im Februar der Kabarettist und Filmkünstler Gerhard Polt. Zu den Preisträgern gehörten auch Robert Gernhardt, George Tabori, Max Goldt und Hanns Dieter Hüsch. (APA/dpa)