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Sponsoren gibt es beim Asien-Cup genug - Alfred Riedl und sein Kapitän Nguyen Minh Phuong.

Foto: Reuters/Kham
Hanoi - Alfred Riedl und sein junges Nationalteam haben im Vietnam eine Fußball-Euphorie ausgelöst. Die Co-Gastgeber des Asien-Cups 2007 haben zum Auftakt die Vereinigten Arabischen Emirate sensationell 2:0 besiegt, am Donnerstag steht neuerlich in Hanoi das zweite Match der Gruppe B gegen Katar auf dem Programm. "Das wird das Entscheidungsspiel um den Aufstieg. Unsere Chance lebt", meinte Ex-ÖFB-Teamchef Riedl.

"Wir haben erst ein Spiel gewonnen"

Der Wiener versucht jedoch die Hysterie ein wenig zu bremsen. "Wir haben erst ein Spiel gewonnen. Aber natürlich gibt uns das eine völlig neue Perspektive." Katar hatte zum Auftakt Titelverteidiger Japan ein 1:1 abgerungen, doch die Zeiten des übermäßigen Respekts vor großen Namen sind laut Riedl vorbei. "Das gehört offenbar der Vergangenheit an. Auch ich war überrascht, wie wir im ersten Spiel aufgetreten sind."

Wie eng die Beziehung zwischen Riedl und seiner im Schnitt weniger als 24 Jahre alten Mannschaft ist, beschrieb der 57-Jährige so: "Ich bin wie ein Vater für die Spieler." Riedl genießt im Vietnam immense Sympathiewerte. Sollte Vietnam wirklich sensationell das Viertelfinale - dazu ist ein Top-2-Platz in Gruppe B notwendig - erreichen, würde sein Heldenstatus noch einmal gewaltig wachsen.

Der Österreicher hatte sich vor wenigen Monaten auf die Suche nach einer neuen Niere begeben müssen, vor dem erfolgreichen Eingriff im Wiener AKH bekam Riedl unzählige Angebote von Vietnamesen, einer davon spendete ihm dann auch im März 2007 das notwendige Organ.

40 Grad Celsius

Auch sein Kapitän Nguyen Minh Phuong leidet aktuell unter Nierenproblemen. Riedl will bei ihm nicht zuletzt auf Grund eigener Erfahrungen auf Nummer Sicher gehen: "Die Gesundheit kommt zuerst. Nicht irgendein dummes Fußballspiel." Selbst für die Vietnamesen ist die aktuelle Hitze mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius ein echtes Problem. Riedl beschränkt such daher auf Trainingseinheiten von maximal 45 Minuten und gönnt seinen Akteuren stattdessen lieber jede Menge Regenerationsschlaf.

Bei den Fans erfreut sich natürlich vor allem während des Asien-Cups das streng verbotene Platzieren von Wetten größter Beliebtheit. Am Mittwoch hat die vietnamesische Polizei vier Männer festgenommen, die auf Wetten auf Cup-Spiele rund 30.000 Pfund (44.290 Euro) angenommen hatten. Ihnen drohen bis zu zehn Jahre Haft.(APA/Reuters)