Der Kunsthistoriker Otmar Rychlik hat sich in seinem Buch ausführlich mit diesem ersten prominenten Auftrag der Künstlergemeinschaft beschäftigt, der für das Trio, das damals 22 (Ernst Klimt), 24 (Gustav Klimt) und 25 (Franz Matsch) Jahre alt waren, eine entscheidende Etappe seiner Karriere wurde. Neben der Beschreibung von Auftrag und Konzept zu dieser Gemäldeserie über die Geschichte des Theaters gibt es ausführliche Analysen, Detailabbildungen und auch interessante Vergleiche mit den entsprechenden "Kartons", den Vorzeichnungen, die für die großformatige Übertragung auf den Stuckmörtelgrund angefertigt wurden.
"Der Bilderbogen, den die Brüder Gustav und Ernst Klimt und der Mentor der Maler-Compagnie, Franz Matsch, über die Decken der Stiegenhäuser gespannt haben, vergegenwärtigt Wert und Bedeutung des Theaters in der überwältigenden Weise, wie wir sie sonst nur von ganz großen Aufführungen kennen", begeistert sich Burgtheater-Direktor Klaus Bachler in seinem Vorwort, "Insbesondere die vier Gemälde Gustav Klimts, die auch im Zentrum des Buches stehen, sind eine schier unerschöpfliche Quelle des Staunens. Wie Klimt es versteht, Momenten der Vergangenheit mit ihrem ganzen Sammelsurium historischen Ballasts und Beiwerks Aktualität zu verleihen, rührt an die tiefsten Geheimnisse schauspielerischen Darstellens."
Der Auftrag umfasste insgesamt zehn Bilder, zwei davon in den Giebelfeldern. Gustav Klimt malte vier Gemälde ("Thespiskarren", "Theater in Taormina", "Shakespeares Globetheater" und "Altar des Dionysos"), ebenso Franz Matsch ("Antike Theaterszene", "Altar des Apollon", "Antiker Improvisator", "Mittelalterliche Mysterienbühne"), der Jüngste des Trios, Ernst Klimt, war für zwei Bilder ("Szene Molieres", "Hanswurst auf der Jahrmarktsbühne") verantwortlich.