In der Nähe des Vansee, im äußersten Osten der Türkei, befindet sich der armenische Klosterkomplex Varak Vank. Mit dem Bau wurde im 10. Jahrhundert begonnen. Die Anlage enthält insgesamt sieben Bauwerke aus fünf Schaffensperioden, bis zu 300 Mönche lebten in dem Kloster. Das Kloster, von dem heute nur noch Ruinen erhalten sind, soll eine sehr wertvolle Bibliothek und sogar eine „echte“ Reliquie des Kreuzes Christi besessen haben.

Bild: Front der Kirche, wie sie heute aussieht.

Foto: Ludwig Pullirsch

Der Eigentümer der Kirche, der sie nach eigenen Aussagen von seinem Vater - einem Imam - geschenkt bekam, erzählt, dass das Gebäude nach der Vertreibung der Armenier als Stall und Strohlager benutzt wurde. Um das Stroh leichter einfüllen zu können, wurde die Kuppel geöffnet und damit zerstört.

Im Bild: Front der Kirche mit dem Wohnhaus des heutigen Eigentümers.

Foto: Ludwig Pullirsch

Der Eigentümer macht Führungen durch die Kirche und verkauft Souveniers im Inneren. Allerdings kümmert er sich nicht um den Erhalt der Anlage, die weiter verfällt.

Im Bild: Vorhof mit türkischer Fahne und Reliefband.

Foto: Ludwig Pullirsch

Ein Relief aus diesem Band.

Foto: Ludwig Pullirsch

Seit dem Jahr 1858 wurde in der im Varak Kloster gegründeten Druckerei die Zeitung "Van Adler" gedruckt. Sie wurde herausgegeben von Mýgýrdiç Hýrimyan, der für die Unabhängigkeit Armeniens vom Osmanischen Reich eintrat.

Im Bild: Eingang in die Kirche, umrahmt mit grüner Ölfarbe, der Farbe Mohammeds.

Foto: Ludwig Pullirsch

Diese Bemalungen entstanden vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt als der Kirchenbau. Laut Reiseführer handelt es sich dabei um Fresken, der optische Eindruck vor Ort ist aber jener einer direkten Bemalung auf den Untergrund.

Foto: Ludwig Pullirsch
Foto: Ludwig Pullirsch

Ausgang in einen Kirchenanbau aus einer späteren Bauperiode.

Foto: Ludwig Pullirsch

Grabstein mit Inschrift. Es handelt sich dabei angeblich um den Stein, der laut Aussage des Eigentümers früher über einem Grab eines Würdenträgers des Klosters in der Mitte des Anbaues stand und der im Zuge der Islamisierung entfernt und in die Mauer eingebaut wurde.

Foto: Ludwig Pullirsch

Ruinenteil des Klosters unweit der Kirche.

Foto: Ludwig Pullirsch

Die Kirche war bis zur Vertreibung der Armenier in gutem Zustand.

Das Bild stammt aus einer Serie von zwölf Fotos, aufgenommen vom amerikanischen Fotograf Vartan A. Hampikian, New York, 1923. Diese Bilder befinden sich im Besitz von John Donelian.

Foto: Vartan A. Hampikian / Eigentum von John Donelian

Auf seiner Homepage The Donelian Family erzählt John Donelian die Geschichte seiner Familie und damit auch die Geschichte der Armenier in der Türkei.

Verschiedene Armenische Kirchen werden auf der Homepage von John Donelian - stvartan.ca - anhand zahlreicher alter und neuer Fotos beschrieben.

Im Bild sieht man die Front der Kirche, wie sie vor der Vertreibung der Armenier und der Zerstörung der Anlage ausgesehen hat.
Bilder und Texte: Ludwig Pullirsch

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Foto: Vartan A. Hampikian / Eigentum von John Donelian