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Heinz Schaden strebt eine dritte Amtsperiode an.

Foto: Reuters
Salzburg - Bürgermeister Heinz Schaden (SP) strebt eine dritte Amtsperiode an. Noch bevor - ausgelöst durch die Niederlage bei der Bewerbung um die Winterspiele 2014 - auch nur der Anflug einer Diskussion entstehen konnte, kündigte Schaden im ORF-Regionalradio seine Wiederkandidatur an. Natürlich nur, wenn dies die SPÖ wolle. Eine rhetorische Ergänzung, denn in der Stadtpartei läuft nichts gegen den Willen des Bürgermeisters.

Inhaltlich gibt sich Schaden von der Abfuhr durch das Internationale Olympische Komitee unbeeindruckt: Er will die Landeshauptstadt weiterhin als Ort "der Sportlichkeit, der Jugendlichkeit" positionieren. Kolportierte bundespolitische Ambitionen weist er von sich.

Vorwahlkampf ist eröffnet

Mit der Ansage, sich erneut der Bürgermeisterdirektwahl zu stellen, hat Schaden den Vorwahlkampf für die Gemeinderatswahlen Anfang 2009 offiziell eröffnet. Dafür gibt es gute Gründe. So sind die Umfragedaten des einst beliebten Bürgermeisters auch im Sog der wenig populären Olympiabewerbung im Sinkflug: Nach einer von den Bezirksblättern in Auftrag gegebenen Erhebung würden ihn zwar 43 Prozent wieder wählen, Schaden verleihen aber nur noch 58 Prozent der Salzburger das Prädikat "sympathisch". Im Vergleich zu den Sympathie-Daten vom Dezember 2006 ein sattes Minus von zwölf Prozent. Bürgerlistenstadtrat Johann Padutsch liegt auf Platz zwei mit 52 Prozent (plus vier) nicht weit entfernt.

Zudem muss die SP auf die Permanentkampagne der Volkspartei reagieren. Vizebürgermeister Harald Preuner ist zumindest auf Plakaten seit Monaten in der Stadt allgegenwärtig. Derzeit stellen die Stadt-Schwarzen die populäre Forderung nach einem Erlebnisbad für Salzburg in den Mittelpunkt. Bürgermeister Schaden bremst mit Hinweis auf Kosten von etwa 30 Millionen Euro. Das Ergebnis: Der von seiner Agentur vom biederen Harald auf den jugendlichen "Harry" Getrimmte legt in den Umfragedaten zu, bleibt aber hinter Schaden und Padutsch abgeschlagen auf Platz drei.

Deutlicher die Tendenz bei der Sonntagsfrage: Die anderen Parteien können in etwa die Werte der Wahlen vom März 2004 halten - SP: 41, Bürgerliste: 16 Prozent, die FP bliebe ebenfalls stabil bei knapp zehn Prozent. Nur die VP kann derzeit eine signifikante Steigerung verbuchen. Sie könnte von 27 auf 32 Prozent zulegen. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, Printausgabe 10.7.2007)