Weltchronik
Sarkozy will Zuwanderer stärker nach Wirtschaftskriterien auswählen
Schriftlicher Auftrag des französischen Präsidenten an Einwanderungsminister Hortefeux: Familiennachzug soll durch Quoten begrenzt werden
Paris - Der französische Präsident Nicolas Sarkozy will
Einwanderer verstärkt nach wirtschaftlichen Kriterien auswählen.
Frankreich müsse fortan die Hälfte der Zuwanderer nach seinen eigenen
"wirtschaftlichen Bedürfnissen" aussuchen, hieß es in einem
schriftlichen Auftrag des Präsidenten an Einwanderungsminister Brice
Hortefeux, der am Montag durch den Elysee-Palast veröffentlicht
wurde. Darunter fallen demnach auch Menschen, die in Frankreich eine
Ausbildung machen wollen. Dagegen soll der Familiennachzug begrenzt
werden. Er macht laut der Regierungsstatistik bisher rund 70 Prozent
der jährlichen Zuwanderung aus. Hortefeux soll sich konkret an der Praxis in Großbritannien oder
Kanada orientieren, "die Bewerbungen für die Einwanderung nach einer
bestimmten Zahl von Kriterien untersuchen (...) und nach ihren
Prioritäten entscheiden", schrieb Sarkozy. Bei Studenten müsse die
Zuwanderungspolitik "tiefgreifend verändert" werden. Dabei gehe es
vor allem darum, "ihre Herkunft breiter zu streuen und mehr Studenten
aus wissenschaftlichen Disziplinen zu rekrutieren." (APA)