Brüssel - Ab diesem Sommer sollen irreführende Angaben wie "Sunblocker" oder
"völliger Schutz" von Sonnencremes verschwinden. Die europäische Kosmetikindustrie hat sich freiwillig auf ein neues Kennzeichnungssystem verpflichtet, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Dieses sieht auch ein neues Logo oder ein Siegel für den Schutz vor der gefährlichen UV-A-Strahlung vor. Nach der Vereinbarung mit der EU muss die Etikettierung bis Sommer 2008 vollständig umgestellt sein.
Kein Sonnenschutzmittel sei in der Lage, einen vollständigen
Schutz gegen UV-Strahlung zu bieten, warnte die EU-Kommission. Daher
dürften entsprechend irreführende Angaben nicht mehr auf den
Etiketten auftauchen.
Genormte Bezeichnungen
Neben der traditionellen Angabe des Sonnenschutzfaktors sollen
genormte Bezeichnungen ("niedrig", "mittel", "hoch" und "sehr hoch")
die Auswahl der Cremes erleichtern. Der Sonnenschutzfaktor bezieht
sich allerdings nur auf UV-B-Strahlung, die Sonnenband verursacht,
und nicht auf die gefährliche UV-A-Strahlung.
Diese Lücke soll mit dem neuen Logo geschlossen werden. Die
EU-Kommission schätzt, dass rund 20 Prozent aller Sonnencremes
bereits in diesem Sommer mit dem neuen Kennzeichnungssystem versehen
sind.
Kampagne für nächstes Jahr angekündigt
Für nächstes Jahr hat die Kommission eine
Sensibilisierungskampagne angekündigt. Den Konsumenten wird geraten,
Sonnenschutzmittel nur als eine von mehreren Schutzmaßnahmen zu
verwenden. Babys und Kleinkinder sollten überhaupt nicht direktem
Sonnenlicht ausgesetzt werden. Außerdem sollten die Menschen Cremes
verwenden, die sowohl gegen UV-B- als auch gegen UV-A-Strahlung
schützen, empfiehlt die Brüsseler Behörde. (APA)