"Max, da draußen ist ein Bär", ruft der Kleinere. "Was tut er dort?", fragt der etwas Größere. "Er sitzt bloß da. Er hat einen Schirm", meint der Kleine. Tatsächlich sitzt ein Pandabär im Garten, die Schwester der Jungs redet schon mit ihm. Der Bär, Stilles Wasser sein Name, ist ein Nachbar und spricht mit leichtem Panda-Akzent. Natürlich ist man in Gegenwart fremder Bären schüchtern, doch die vier freunden sich an.

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Nacheinander werden die Kinder ihren neuen Freund besuchen, und jedem wird er eine Geschichte erzählen. Geschichte ist vielleicht das falsche Wort, denn es handelt sich um Zen-Weisheiten, die Stilles Wasser den Kindern vermittelt. Die Parabel von Onkel Ry, dem Einbrecher und dem Mond zum Beispiel, oder von den zwei Mönchen und der Last des Reichtums und dem Gewicht der Seele.

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Jon J. Muths Ein Pandabär im Garten. (€ 14,30, Sauerländer) ist ein zurückhaltendes und schönes Kinderbuch für kleine und große Buchliebhaber ab 4. Gestalterisch wechseln Aquarelle mit Schwarz-Weiß-Zeichnungen (welche die Geschichten, die der Bär erzählt, ins Bild rücken). Der Charakter von Stilles Wasser ist, wie das Nachwort mit dem Titel "Was ist Zen?", verrät, an den Zen-Künstler Sengai Gibbon (1750-1838) angelehnt. Ein feines Buch. (steg, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7./8. Juli 2007)

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