Lafontaine zitierte den Gründungsmitherausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Paul Sethe, der zu seiner Zeit festgestellt habe: "Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten." Der Linke-Chef fügte hinzu: "Wer behauptet, das sei heute anders und die deutsche Presse sei "frei" von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen, der hat den Blick für die Verhältnisse verloren."
Etat
Oskar Lafontaine verteidigt Schließung von TV-Sender in Venezuela
Heftige Kritik des Journalisten-Verbandes
Der Vorsitzende der Deutschen Linken, Oskar
Lafontaine, hat die Schließung des beliebten venezolanischen
Fernsehsenders RCTV durch Staatspräsident Hugo Chaez verteidigt.
Dafür habe dieser Lizenzen für viele offene Kanäle vergeben, im
positiven Gegensatz zur "immer stärker werdenden Medienkonzentration
in den westlichen Demokratien", schrieb Lafontaine in einem
Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".
Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes, Michael
Konken, kritisierte Lafontaine scharf. "Herr Lafontaine lässt einen
Diktator hochleben, der die Pressefreiheit abgeschafft hat. Wir
Deutsche können stolz auf unsere Pressefreiheit sein. Sie ist einer
Demokratie angemessen", sagte er der "Bild am Sonntag". (APA/dpa)