Klagenfurt - Erst durch Schüsse auf die Reifen konnte in der Nacht auf Samstag auf der Südautobahn (A2) im Bereich von Pörtschach am Wörthersee ein Geisterfahrer gestoppt werden. Der Mann war von Klagenfurt an auf der falschen Seite unterwegs gewesen, hatte ein Polizeifahrzeug beschädigt und mehrmals die Betonleitschiene touchiert sowie entgegenkommende Autofahrer in höchste Gefahr gebracht. Der aus der Marktgemeinde Ebenthal stammende 54-jährige Unternehmer hatte 2,24 Promille Alkohol im Blut.

Laut Polizeiangaben fuhr der Pkw-Lenker gegen 1,30 Uhr bei der Auffahrt Minimundus über die falsche Auffahrt auf die Autobahn, erste Anhalteversuche der Autobahnstreife Klagenfurt an der Auffahrt Pörtschach Ost mittels eingeschaltetem Blaulicht und Sirene ignorierte er. Auch die weiteren Anhalteversuche im rund sieben Kilometer langen Baustellenbereich zwischen den beiden Pörtschacher Auffahrten beachtete der Betrunkene nicht. Ein Polizist musste seinen Einsatzwagen im letzten Moment zur Seite lenken, um einen Frontalzusammenstoß zu verhindern. Das Polizeiauto wurde gestreift.

Sechs Schüsse auf die Reifen

Der Mann aus dem Bezirk Klagenfurt setzte seine Fahrt trotzdem fort. Nur durch das rasche Reagieren der entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer konnten Kollisionen, oft erst im letzten Augenblick, verhindert werden. Als der Betrunkene noch seine Geschwindigkeit erhöhte und wegen eines entgegenkommenden Reisebusses neuerlich in die Leitschiene krachte, gab ein Beamter sechs Schüsse auf die beiden rechten Reifen des Geisterfahrer-Autos ab. Dieses wurde, auch wegen der dortigen Steigung, immer langsamer, und ein Polizeibeamter lief ihm nach. Als er es eingeholt hatte, riss er den Betrunkenen aus dem Fahrzeug und stellte den Motor ab.

Der Geisterfahrer wurde vorübergehend festgenommen. Ein Polizist hatte Prellungen und Verstauchungen im Schulter- und Handbereich erlitten. (APA)