Der Ausschuss hatte sich Anfang November konstituiert. Vorsitzender wurde der FPÖ-Abgeordnete Martin Graf. Als Verfahrensanwalt amtierte der pensionierte Richter am Obersten Gerichtshof (OGH), Konrad Brustbauer. 17 Abgeordnete aus allen fünf Parteien waren im Ausschuss vertreten.
400 Stunden Sitzungen
Insgesamt wurden 40 Sitzungen des Banken-U-Ausschusses abgehalten, davon dauerten manche länger als einen Tag, weil die Sitzung dazwischen nur unterbrochen wurde. Marathonsitzungen von Früh bis Mitternacht waren keine Seltenheit. Die Abgeordneten, Stenografen, Parlamentsmitarbeiter und Journalisten saßen fast 400 Stunden lang in Ausschusssitzungen.
Als Auskunftspersonen erschienen 151 Personen, wobei manche von ihnen mehrmals befragt wurden, mache hinter verschlossenen Türen unter Ausschluss der Medienöffentlichkeit. Der Prüfauftrag umfasste 18 Punkte, vom Bawag-Skandal über die Banken- und Finanzmarktaufsicht bis zu den Ostgeschäften österreichischer Banken.
Auch die Papierschlacht war enorm: Über 5.700 Protokollseiten wurden an die Klubs verteilt, über 550.000 Blatt Papier wurden für die Klubs kopiert. Die von Behörden an den Ausschuss übermittelten Akten und Ordner füllen 18 Kästen.
Mündlicher Endbericht
Das Finale des U-Ausschusses war durch fehlende prominente Zeugen geprägt. Einige Hauptpersonen von zu untersuchenden Geschäften, die im Untersuchungsauftrag sogar namentlich genannt waren, hatten für das Parlament keine Zeit.