Wien – Der "Narrenturm" im Alten AKH vermittelt mit seiner Geschichte und seiner pathologisch-anatomischen Sammlung stets etwas Morbides und ein wenig Gänsehaut. Diesen Samstag startet die sommerliche Veranstaltunsreihe "Tower of Power", bei der durchaus der Geist dieses Gebäudes mitschwingt.

Sei es nun, dass der Eröffnungstag unter das Thema "Die totale Institution" gestellt wird und sich der Geschichte der österreichischen Psychatrieeinrichtungen im 18. und 19. Jahrhundert widmet. Oder dass am Donnerstag darauf des Abends Roland Girtler einen Vortrag über "Sandler, Ganoven, Wilderer und Schmuggler – Randkulturen und ihre Überlebensstrategien" hält.

Am 19. 7. spricht dann Christian Reiter vom Department für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Wien über "CSI Mayerling" und die neuesten gerichtsmedizinische Erkenntnisse zum Tod der Mary Vetsera.

Am 2. 8. folgt ein Kabarett-Abend mit Richard Weihs unter dem Titel: "Wiener Wahn – Eine irrwitzige Vorstellung in mehreren Anfällen". Und am 9. 8. dann ein Abend mit Rotraud A. Perner: "Das Loch in der Seele – über Abhängigkeiten, Gewalt und andere Selbstheilungsversuche."

Einer der Höhepunkte ist schließlich eine Veranstaltung in zwei Teilen (16. und 30. August): Beatrix Patzak, die Direktorin des Pathologisch-anatomischen Bundesmuseums im "Narrenturm", präsentiert Exponate aus der Sammlung und erzählt über die Geschichte des Museums und seiner Präparate. (frei, DER STANDARD - Printausgabe, 6. Juli 2007)