Die Übergabe seines Amtes wird nach Abschluss der Übernahme voraussichtlich ab 1. Oktober erfolgen, erklärte er.
Ein natürlicher Schritt
Die Übernahme sei letztendlich ein natürlicher Schritt, zumal es in Westeuropa kaum noch einen Mobilfunker ohne internationale Teilhaber oder Kooperationspartner gebe. Synergien zwischen One und Orange erwartet Bang-Jensen vor allem im künftig billigeren Handy-Einkauf sowie in den Bereichen Technik, Dienstleistungen und Produktentwicklung. Der Kaufpreis von 1,4 Mrd. Euro für das Gesamtunternehmen sei angesichts dessen "fair und für einen strategischen Investor genau angemessen" gewesen.
Internationale Karrierechancen
Einen kolportierten möglichen weiteren Mitarbeiter-Abbau bei One wollte der scheidende Unternehmenschef am Donnerstag nicht kommentieren. Über die zukünftige Unternehmensstrategie würden die neuen Gesellschafter entscheiden, betonte Bang-Jensen. Unterm Strich ergäben sich auch für die Beschäftigten jetzt internationale Karrierechancen. Und für das Unternehmen selbst ergäben sich "viel mehr Entwicklungsmöglichkeiten". Bisher habe mit E.ON ein Energiekonzern das Sagen gehabt. Die drei Telekomunternehmen unter den bisherigen One-Eigentümern - Orange, Telenor und Tele Danmark - hätten nicht entscheiden können, weil sie nicht die Mehrheit hatten. Diese Unsicherheit sei mit dem Verkauf jetzt endgültig beseitigt. Er betrachte Orange jetzt als langfristigen Investor, so Bang-Jensen.
Außerdem verwies er darauf, dass One in einem Vergleich von 80 europäischen Mobilfunkunternehmen im Segment der Klein- und Mittelbetriebe - in das auch andere namhafte österreichische Anbieter gefallen seien - als der kosteneffizienteste Betreiber hervorgegangen sei. Der Abschluss der heurigen Halbjahresergebnisse liege noch nicht vor. Nach deutlichen Gewinnrückgängen im Vorjahr werde One aber in den ersten sechs Monaten dieses Jahres das beste Nettoergebnis seiner Geschichte erzielen, bekräftigte der scheidende One-Chef.
Branchenkritik
Nicht gelten ließ Bang-Jensen am Donnerstagabend auch Branchenkritik an der 2005 gestarteten Billigmarke Yesss! und an dem Vorjahr gestarteten Tarif "4:0". Yesss!-Kunden seien gewinnträchtiger als alle Wertkarten-Kunden davor. Auch mit "4:0" schreibe das Unternehmen entgegen anderen Meinungen in der Branche Gewinne. "Sonst hätten wir den Tarif längst gestoppt", versicherte er. Dass die Preise in Österreich nach dem Verkauf von One noch weiter sinken könnten, glaubt er allerdings nicht. Seit dem Start des Unternehmens vor zehn Jahren sei der heimische Handy-Minutenpreis um 90 Prozent gesunken. Im nächststärker umkämpften europäischen Markt Holland seien die Preise doppelt so hoch wie in Österreich. "Ich sehe nicht, dass es hier noch zu weiteren dramatischen Preissenkungen kommen kann", erklärte er.
Neue Herausforderungen