Wien - Neue Wege wollen Molekularbiologen mit dem am Samstag in Wien startenden Kongress "FEBS2007" der Federation of European Biochemical Societies (FEBS) beschreiten. Neben neuesten fachlichen Erkenntnissen werden intensiv auch Themen wie "Was brauchen Nachwuchsforscher wirklich" oder "Warum sind Frauen in der Molekularbiologie immer noch deutlich unterrepräsentiert?" diskutiert. Eigene Veranstaltungen des Kongresses sind speziell für Kinder sowie für die Öffentlichkeit gedacht.

Durch Erkenntnisse um die menschliche Genetik ist die Erforschung der Molekularbiologie, etwa das Funktionieren kleiner und kleinster Einheiten der Zelle, in eine neue Ära getreten, erklärte Karl Kuchler, Kongress-Organisator und Molekulargenetiker an den Wiener Max F. Perutz-Laboratories (MFPL), bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien. So erscheint es heute wenig sinnvoll, einzelne Moleküle und deren Reaktionen in einer Zelle noch genauer zu untersuchen, ohne das Umfeld einzubeziehen. Um die komplizierten Regelmechanismen nachzeichnen zu können, sind interdisziplinäre Ansätze unumgänglich.

Frauenförderung

Unzufrieden sind die Experten und Expertinnen nach wie vor mit dem Anteil von Frauen in der Molekularbiologie. Obwohl beim Kongress "FEBS2007" speziell Wert auf weibliche Vortragende gelegt worden sei, konnte letztendlich nur ein Anteil von 17 Prozent erreicht werden, bemängelte Andrea Barta von den MFPL und Gründerin des Vereins "dialog gentechnik". Barta berichtete von Studie, die belegen, dass bisherige Ansätze zur Frauenförderung in der Wissenschaft weitgehend im Sande verlaufen sind. "Wir brauchen neue Ideen und neue Wege", so die Wissenschafterin. Am Kongress sollen solche neuen Ansätze gefunden werden. (APA)