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George Melly, 1998

Foto: AP /Peter Jordan/PA

London - Der englische Jazz-Sänger und Autor George Melly ist im Alter von 80 Jahren am Donnerstag in seiner Londoner Wohnung gestorben.

In seiner sechs Jahrzehnte umspannenden Karriere hatte Melly es als einer von wenigen europäischen Jazzsängern geschafft, in New York mit Ovationen bedacht zu werden. Abgesehen von seiner Stimme war er bekannt für Erzähltalent, bunt schillernde Bühnen-Outfits und üppigen Alkoholkonsum. Berühmtheit erlangte Melly auch durch drei von Kritikern gelobte Biografie-Bände ("Rum, Bum and Concertina" hießen etwa seine Memoiren aus dem Jahr 1977) und Bücher über Surrealismus - seine zweite Passion neben dem Jazz - sowie als kenntnisreicher Filmkritiker und Kommentator (siehe auch: "Revolt into Style - Pop Arts in Britain", 1971).

Melly habe an Lungenkrebs gelitten, teilte seine Frau Diana mit. Die Krebserkrankung des in Liverpool geborenen Musikers war nach Angaben seiner Frau 2005 diagnostiziert worden. Er habe sich danach jeder Behandlung verweigert und sei fast bis zum Ende aufgetreten. Seine letzte Vorstellung habe er am 10. Juni in Londons "100 Club" bei einem Benefiz-Konzert für Demenzkranke gegeben. (APA/dpa)