Der Internationale Automobilverband FIA, der vor dem britischen Grand Prix am Sonntag Ermittlungen aufgenommen hat, könne gegebenenfalls dem Team Punkte in der Konstrukteurswertung streichen.
Der suspendierte McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan, der angeblich im Frühjahr von einem Ferrari-Mitarbeiter Unterlagen mit geheimen Daten des Ferrari FW2007 bekommen haben soll, gerät immer stärker unter Druck. Nach Angaben italienischer Medien wurde in Coughlans Wohnung in England ein 700-seitiges Dossier mit kleinsten technischen Details über das F2007 beschlagnahmt. Das Dossier enthält auch wichtige Informationen über die Arbeit des Ferrari-Rennstalls, die Coughlan von dem entlassenen Ferrari-Chefmechaniker Nigel Thomas Stepney erhalten haben soll. Stepney wurde von Ferrari wegen Spionage angezeigt und entlassen.
Der am Montag gefeuerte Stepney kehrte am Mittwoch von einem Urlaub in den Philippinen zurück. Am heutigen Donnerstag traf er seine Rechtsanwältin Sonia Bartolini, mit der er seine Verteidigungsstrategie besprach. Spätestens nächste Woche soll Stepney vom Staatsanwalt von Modena, Giuseppe Tibis, befragt werden, der die Ermittlungen um die heikle Spionageaffäre führt.
Nicht nur die Staatsanwaltschaft von Modena ermittelt. Auch die FIA hat offiziell eine Untersuchung in die Wege geleitet. Der Verband erhoffe sich volle Unterstützung von Ferrari und McLaren zur Klärung des Falles, hieß es in einer Presseaussendung.