London - Ein englisches Schiedsgericht hat am Dienstagabend die Entscheidung im englischen Fußball-Abstiegskampf bestätigt: West Ham bleibt in der Premier League, Sheffield United muss hingegen in die Zweitklassigkeit absteigen. Allerdings erwägt Sheffield, nun auf Grund eines Transfervergehens von West Ham ein Zivilgericht anzurufen. Das berichtete die Zeitung "Daily Telegraph" am Mittwoch.

Das Schiedsgericht hatte zuvor zwar eingeräumt, dass West Ham eigentlich mit einem Punktabzug hätte bestraft werden müssen. Es sah sich jedoch nicht in der Lage, das Urteil des Liga-Verbandes zu revidieren. Dieser hatte West Ham wegen Verletzung der Transferregeln "nur" zu einer Geldstrafe von umgerechnet acht Millionen Euro verurteilt.

"Wir halten uns alle Optionen offen, aber wir müssen die weiteren Schritte erst sauber durchdenken", sagte ein Sprecher von Sheffield. West Ham hatte bei der Verpflichtung der argentinischen Nationalspieler Carlos Tevez und Javier Mascherano gegen Vorschriften der Premier League verstoßen, wonach keine dritte Partei auf die Politik eines Clubs Einfluss nehmen darf. Die Transferrechte an beiden Akteuren hielt eine Investmentgesellschaft, die sich ein Mitsprache-Recht vertraglich zusichern ließ.

"Wir hätten West Ham wahrscheinlich Punkte abgezogen", erklärte Philip Otton, der Vorsitzende des Schiedsgerichts. Die ausgesprochene Geldstrafe sei jedoch "nicht so irrational oder pervers" gewesen, als dass sie hätte revidiert werden können, erklärte Otton im "Guardian".

Ausgerechnet Tevez war der Schlüsselspieler, der West Ham mit sechs Treffern in den letzten neun Spielen (sieben Siege) in der Liga hielt. Im Falle eines Drei-Punkte-Abzugs hätten die "Hammers" den Gang in die Zweite Liga antreten müssen. Dort trifft nun Sheffield am 11. August in Runde 1 auf Colchester United, während West Ham eine Klasse höher gegen Manchester City antritt. (APA/dpa/Reuters)