Rom/London - Sorge und Verwirrung um den krebskranken Opernstar Luciano Pavarotti: Ein Interview seiner Tochter Giuliana über den stark verschlechterten Gesundheitszustand ihres 71-jährigen Vaters hat in Italien für Wirbel gesorgt. "Er weiß, dass er bald sterben wird", sagte sie dem italienische Klatschblatt "Diva e Donna". Einziger Wille des einst gefeierten "Tenorissimo" sei es, "seine Eltern zu erreichen und endlich Frieden zu finden."

Später jedoch warf die Tochter aus erster Ehe dem Blatt vor, es habe ihre Worte völlig verdreht und ins Gegenteil verkehrt. In Wirklichkeit befinde sich der weltberühmte Tenor in seiner Heimatstadt Modena und sei auf dem Weg der Besserung. Mitunter fahre er sogar ans Meer oder gehe ins Studio.

Auch Pavarotti, der vor einem Jahr an einem Krebsgeschwür an der Bauchspeicheldrüse operiert worden war, äußerte sich öffentlich optimistisch. "Sie wollen von mir hören, ob ich tot bin? Mir geht es besser, ich bin dabei, mich zu erholen", sagte er der Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" am Mittwoch.

Das Schicksal des einst gefeierten "Big Luciano" liegt ganz Italien am Herzen. Erst kürzlich zeigte das Fernsehen Bilder des stark abgemagerten und im Rollstuhl sitzenden Pavarotti. Es heißt, der einstige Drei-Zentner-Mann habe 30 Kilogramm Gewicht verloren. Einen bisher letzten, unvergesslichen Auftritt feierte der Bäckersohn bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele im Februar 2006 in Turin, als er vor den Augen der Welt nochmals sein Paradestück "Nessun Dorma" aus Giacomo Puccinis Oper Turandot sang. Der große, schwere Mann musste sich stützen, vielen Fans stiegen die Tränen in die Augen.

Auch die Pavarotti-Managerin Terri Robinson in London verbreitete Zuversicht: Er fühle sich "jeden Tag besser" und genieße den Sommer mit seiner 30 Jahre jüngeren Ehefrau Nicoletta und Töchterchen Alice. Außerdem gehe er sogar jeden Tag ins Studio, "um ein neues Album aufzunehmen."

Pavarotti arbeitet nach Angaben seiner Managerin derzeit an der Aufnahme geistlicher Lieder. Die Aufnahme solle bis Ende August oder September beendet sein und Anfang 2008 auf den Markt kommen. Als aus dem Zusammenhang gerissen bezeichnete Robson eine Äußerung von Pavarottis Tochter Giuliana, dass ihr Vater "weiß, dass er bald stirbt". Pavarotti habe gelacht, als sie ihm von dem Bericht in dem italienischen Frauenmagazin "Diva e Donna" berichtet habe, sagte Robson. (APA/dpa)