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Ein Falun-Gong-Mitglied demonstriert in Brüssel um auf den illegalen Organhandel in China aufmerksam zu machen

Foto: AP/Yves Logghe
Peking - China begrenzt die Transplantation von Organen für Ausländer. Chinesen hätten Vorrang, geht aus neuen Vorschriften hervor, die das Gesundheitsministerium in Peking veröffentlichte. Krankenhäuser wurden gewarnt, ausländische Patienten als Touristen ins Land zu holen. Sowohl Gesundheitsbehörden der Provinzen als auch der Zentralregierung müssten solche Operationen jeweils genehmigen. China leidet unter einem Mangel an Organen.

Priorität vor Ausländern

Jedes Jahr würden rund 1,5 Millionen Chinesen dringend eine Transplantation benötigen, weil eines ihrer Organe versage, berichteten amtliche Medien. Doch hätten nur rund zehntausend Patienten die Chance, operiert zu werden. Chinesen aus der Volksrepublik, Hongkong, Macao und Taiwan genießen nach den neuen Vorschriften Priorität vor Ausländern.

Vorwurf des Organhandels

China hatte im Mai neue Vorschriften für die Transplantation von Organen erlassen und den Handel damit verboten. Seit Jahren hat Peking international Kritik geerntet, weil nach Angaben von Menschenrechtsgruppen auch Organe von Hingerichteten verwendet werden. In China werden nach verschiedenen Schätzungen jedes Jahr bis zu 15.000 Menschen hingerichtet.

Menschenrechtsorganisationen werfen den chinesischen Behörden insbesondere Handel mit Organen hingerichteter Häftlinge vor. Zum Tod verurteilte Häftlinge würden "je nach Bedarf" exekutiert, entnommene Organe zu hohen Preisen ins Ausland verkauft. Politischen Gefangenen, wie Mitgliedern der in der Volksrepublik verbotenen Falun-Gong-Meditationsbewegung, werden nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte Organe bei lebendigem Leibe entnommen, bevor die Häftlinge dann umgebracht werden. (APA/dpa/AFP)