Bild nicht mehr verfügbar.

Zlatko Junuzovic

Foto: Reuters/Ebenbichler

Edmonton - Österreichs U20-Auswahl steht in der Nacht auf Freitag (1:45 MESZ/live ORF1) vor dem möglicherweise entscheidenden Spiel um den Aufstieg ins Achtelfinale der Fußball-Nachwuchs-WM in Kanada. Bei einem Sieg im Commonwealth Stadium von Edmonton gegen die Gastgeber dürften Hoffer und Co. nach dem 1:1 gegen Kongo so gut wie sicher mit einem längeren Aufenthalt in Übersee planen, zumal auch die vier besten Gruppen-Dritten weiterkommen.

Schon ein Remis könnte allerdings zu wenig sein, denn in der abschließenden Partie in Pool A geht es in der Nacht auf Montag gegen den Gruppen-Favoriten Chile. Die Südamerikaner ließen zum Auftakt die Kanadier beim 3:0 alt aussehen. In diesem Match wurden die Hausherren von den Chilenen dank deren technischer Qualitäten förmlich an die Wand gespielt, nun setzt auch Teamchef Paul Gludovatz darauf, mit ähnlichen Mitteln gegen die Nordamerikaner zum Erfolg zu kommen. "Die Hoffnung ist, dass wir spielerisch stärker sind, aber wenn wir physisch nicht dagegenhalten, bringt das alles nichts."

Die kanadische Auswahl sei mit jener des Kongo überhaupt nicht vergleichbar, so Gludovatz. "Das ist eine komplett andere Mannschaft. Die Kanadier haben ein hohes Lauf-Level, pflegen den britischen Stil mit langen Bällen nach vorn. Vielleicht kommt uns das entgegen." Der Teamchef erwartet ein von Beginn an stürmendes Hausherren-Team. "Die können gar nicht anders als von der ersten Minute an Gas zu geben."

Unterstützt werden die Kanadier dabei von voraussichtlich rund 50.000 Zuschauern - so eine Kulisse ist sämtlichen ÖFB-Jung-Kickern fremd. "Aber ich habe sie drei, vier Jahre lang darauf hingetrimmt, dass so etwas im Match keine Rolle spielt", glaubt Gludovatz nicht an ein Nervenflattern bei seinen Schützlingen.

Der Burgenländer, dem von A-Teamchef Josef Hickersberger telefonisch zu "30 sensationellen Minuten gegen Kongo" gratuliert wurde, beschäftigt sich noch immer mit den Gründen für den Leistungs-Abfall gegen die Afrikaner in der zweiten Hälfte. "Den physischen Rückfall nehme ich auf meine Kappe, weil wir schon auf das zweite und dritte Match hintrainiert haben", sagte Gludovatz, der sich nun eine körperlich stärkere Mannschaft erwartet.

Auch auf Grund der völlig unterschiedlichen Charakteristik des Gegners im Vergleich zum Kongo plant Gludovatz, einige Umstellungen vorzunehmen. Im Tor könnte diesmal Andreas Lukse zum Zug kommen, Änderungen sind auch an den Außen-Positionen der Viererkette sowie im linken Mittelfeld vorgesehen. Gludovatz ist es sogar eine Überlegung wert, Goalgetter Erwin Hoffer auf der Bank zu lassen und für ihn den kopfballstarken Rubin Okotie zu bringen.

Am Dienstag sahen sich die Teamkicker ohne Betreuerstab noch einmal das Kongo-Match in voller Länge an und zogen daraus ihre Lehren. "Sie haben ein Plus-Minus-Profil erstellt und waren damit in etwa auf der Wellenlänge von Co-Trainer Gerhard Schweitzer und mir", sagte Gludovatz.(APA)