Die deutschen Zeitungen profitieren vom Aufschwung. 2006 steigerten die Tages-, Wochen- und Sonntagszeitungen ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf gut neun Mrd. Euro. In den ersten vier Monaten dieses Jahres stieg das Anzeigenvolumen gegenüber dem Vorjahresquartal um drei Prozent. "Die Zeitungsbranche kann optimistisch in die Zukunft blicken", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff, am Dienstag in Berlin. Die Auflagen seien aber weiter rückläufig.

Plus 33 Prozent für Stellenmarkt

Für das Wachstum bei den Anzeigen ist vor allem der Stellenmarkt verantwortlich, der von Jänner bis April um fast 33 Prozent zulegte. Positiv entwickelten sich auch die Geschäftsanzeigen mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent. Das Umsatzniveau der Verlage sei jedoch weiterhin niedrig, erklärte Wolff. Mit 9,05 Mrd. Euro liege der Gesamtumsatz der Zeitungsverlage noch unter dem Branchenumsatz von 1995.

53 Prozent ihrer Umsätze erwirtschafteten die Verlage 2006 mit Anzeigen und Prospektbeilagen, 47 Prozent mit dem Zeitungsvertrieb. Das frühere Größenverhältnis von zwei Drittel Anzeigen- und einem Drittel Vertriebsumsatz gelte heute nicht mehr, sagte Laskowski.

Minus drei Prozent für Kaufzeitungen

Bei der Auflagenentwicklung setzte sich der negative Trend fort. Während der Vertrieb der überregionalen Zeitungen 2006 mit 0,7 Prozent Verlust relativ stabil blieb, verloren die Kaufzeitungen mehr als drei Prozent. Die regionalen Abonnement-Zeitungen büßten 1,9 Prozent ein. Insgesamt lag die Auflage der insgesamt 352 Tageszeitungen bei 20,8 Millionen; hinzu kamen 3,6 Millionen Sonntagszeitungen und rund zwei Millionen Wochenzeitungen.

Profitiert haben die Verlage vom Wachstum im Internet. So seien die Online-Werbeeinnahmen der Regionalzeitungen 2006 im Vergleich zum Vorjahr netto um 62 Prozent gestiegen, teilte der BDZV mit. Die Online-Angebote der Zeitungen erreichten mittlerweile 34 Prozent der deutschen Internetnutzer. (APA/AP/Reuters)