Madrid - Die spanische Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass einige der 28 Angeklagten im Prozess um die Madrider Terroranschläge vom 11. März 2004 freigesprochen werden. Es sei abzusehen, dass die Beweise in einigen Fällen nicht ausreichend sein werden, sagte Chefankläger Javier Zaragoza am Freitag in Madrid.

Der Anfang der Woche abgeschlossene Prozess habe jedoch bewiesen, dass das Blutbad mit 191 Toten und mehr als 1.800 Verletzten auf das Konto von Islamisten gegangen sei und die baskische Untergrundorganisation ETA damit nichts zu tun gehabt habe.

In dem Prozess beteuerten die 28 mutmaßlichen Terroristen alle ihre Unschuld. Für die acht Hauptangeklagten fordert die Staatsanwaltschaft jeweils fast 40.000 Jahre Haft. Das verlangte Strafmaß ist deshalb so hoch, weil die Anklage für jeden Toten und jeden Verletzten die jeweilige Höchststrafe zu Grunde legt. Die Verurteilten müssten höchstens 40 Jahre absitzen. Das Urteil wird für Mitte Oktober erwartet. (APA/dpa)