Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat am Dienstag verärgert auf neue Geldforderungen aus dem ersten Bezirk zur Sanierung fiakergeschädigter Straßen reagiert. "Wenn jemand glaubt, Finanzverhandlungen über die Medien führen zu können, dann irrt er sich bei mir gewaltig", sagte der Bürgermeister in seinem wöchentlichen Pressegespräch. Er verwies auf die hohen Zusatzmittel, die die City schon bisher kassiere.

Erheiterung bis Langeweile

Die öffentlich ausgerichteten Wünsche von Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel "erheitern mich bis zur Langeweile", so Häupl. Gemeinsam mit Wirtschafts- und Finanzstadträtin Renate Brauner (S) zählte er bisherige Unterstützungen auf: So habe die Innere Stadt aus dem Sondertopf für Stadtgestaltungsprojekte 46 Prozent aller vorhandenen Mittel erhalten, insgesamt 16 Mio. Euro seit 1989.

Zusätzliche Sonderförderungen der Stadt - auch für die Reparatur von Fiakerrouten - hätten in den vergangenen zehn Jahren 20 Mio. Euro ausgemacht. Häupl verwies auch auf Zuschüsse für die Ringstraße, den Graben und die Kärntner Straße, Brauner auf Gelder für die Sanierung von Schulen in den kommenden Jahren.

Gesprächsbereit

"Das heißt, es gibt Sondertöpfe", stellte Brauner fest: "Wenn die Frau Bezirksvorsteherin das nicht weiß, wundert es mich nicht, dass sie mit ihrem Budget nicht auskommt."

Häupl gab sich trotz des Ärgers über die medial ausgerichteten Wünsche Stenzels gesprächsbereit: "Wenn man mit uns reden will über die Fragen von Kofinanzierungen zu Projekten, die im Bezirk stattfinden, haben wir uns in der Vergangenheit niemals dem Gespräch verweigert. Nur soll man das Gespräch auch suchen." (APA)