Ernährung
Studie für bessere Fertigprodukte
Fertiggerichte enthalten zu wenig Ballaststoffe, zu viel Zucker, Salz und falsche Fette - Gesündere sollen entwickelt werden
Wien - Viele Fertiggerichte enthalten "zu wenig
Ballaststoffe, zu viel Zucker und Salz, falsche Fette". Nach einer
ersten, eher ernüchternden Untersuchung wollen Wissenschafter um
Karl-Heinz Wagner vom Department für Ernährungswissenschaften der Uni
Wien gemeinsam mit Kollegen und Nahrungsmittelherstellern in einem
EU-weiten Forschungsprojekt die Qualität von Fertiggerichten vor
allem aus ernährungswissenschaftlicher Sicht verbessern, berichtet
die Zeitschrift "Die Universität" der Uni Wien in der jüngsten
Ausgabe.
EU-Projekt "Double Fresh"
Das EU-Projekt "Double Fresh" ist auf drei Jahre angelegt.
Hersteller, Technologen und Wissenschafter wollen gemeinsam gesündere
und bessere Fertigprodukte für den europäischen Markt entwickeln.
"Fertiggerichte können frisch Gekochtes nicht ersetzen", erklärte
Wagner. Da es aber vielen Menschen an Zeit und Lust zum Kochen
mangle, sollten Fertigprodukte eine wichtige Ergänzung darstellen,
bei denen auch die Qualität stimmt.
Entwicklung besserer Fertigprodukte
Der Ernährungswissenschafter hat auch bereits
Verbesserungsvorschläge parat. So sollte etwa der Ballaststoffanteil
in den Fertigprodukten erhöht und mehr Öle mit ungesättigten
Fettsäuren eingesetzt werden. Salz möchte der Experte jedenfalls zum
Teil durch unterschiedliche Gewürze ersetzen.
Verantwortung liegt bei Herstellern
Es liegt allerdings an den Herstellern, die Anregungen in Produkte
umzusetzen, welche beim Konsumenten auch ankommen. Das gesündeste
Produkt nützt nichts, wenn es nicht schmeckt oder auch nur optisch
nicht ankommt und deswegen in den Regalen verstaubt. Wagner hat aber
auch einen Tipp parat, den jeder Konsument sofort umsetzen kann: "Ein
frischer Salat zum Fertigmenü kann natürlich nie schaden". (APA)