Peking - Die Weltbank hat auf Betreiben der Regierung in Peking Angaben über durch Umweltverschmutzung bedingte Todesfälle in China aus einem Bericht offenbar gestrichen. Der Weltbank-Report enthalte nun nicht mehr die Angabe, dass in der Volksrepublik China jährlich 750.000 Todesfälle auf Umweltverschmutzung zurückzuführen seien, berichtete die Londoner "Financial Times" am Dienstag. Das chinesische Gesundheitsministerium sowie die staatliche Umweltschutzagentur setzten demnach die Streichung eines kompletten Abschnitts zu den verschmutzungsbedingten Auswirkungen in China durch, der auch Karten zur regionalen Verteilung der Todesfälle enthalten habe. Peking habe seine Forderung mit der Gefahr "sozialer Unruhen" begründet, hieß es weiter. Die Angaben seien wegen Zweifeln an der Zuverlässigkeit der Vorgehensweise gestrichen worden, sagte ein früherer Mitarbeiter der Umweltschutzagentur der Zeitung. Die Weltbank gab demnach an, die Diskussionen über den Berichtsinhalt seien noch nicht abgeschlossen. Die Weltbank hatte den Bericht in mehrjähriger Zusammenarbeit mit der chinesischen Regierung zusammengestellt. 16 der 20 weltweit am stärksten verschmutzten Städte liegen nach Weltbank-Angaben in China.(APA/AFP)