Bisher konnten Mediziner zwar schon befruchtete Eizellen einfrieren, wenn eine Patientin etwa bei einer Krebsbehandlung unfruchtbar zu werden drohte. Damit Ärzte reife Eizellen gewinnen können, müssen die Frauen aber erst eine Hormonbehandlung machen, wofür vor einer Krebsbehandlung oft keine Zeit mehr ist.
Neue Möglichkeiten
Bis jetzt sei unklar gewesen, ob unreife Eizellen aus hormonell unbehandelten Eierstöcken überleben würden, wenn sie künstlich zum Reifen gebracht, dann eingefroren, später aufgetaut und schließlich befruchtet würden, sagte der Wissenschafter Hananel Holzer vom Fortpflanzungszentrum McGill im kanadischen Montreal bei dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für menschliche Reproduktion. Seine Kollegen und er hätten erstmals gezeigt, dass dies möglich sei. Allerdings müsse das Verfahren noch verbessert werden. Demnach führte die Behandlung von 290 unreifen Eizellen letztlich zu vier erfolgreichen Schwangerschaften, wobei drei Frauen ihr Kind noch austragen.
Bisher nur befruchtete Eizellen einfrierbar
Die Behandlung ist auch deshalb ein Fortschritt, weil bisher nur befruchtete Eizellen eingefroren werden konnten; theoretisch könnten sich mit dem Verfahren der kanadischen Forscher auch Frauen ohne Partner unreife Eizellen entnehmen und - nach der Reifung im Labor - einfrieren lassen. Zudem werden die Eierstöcke bei einer herkömmlichen Hormonbehandlung oft überstimuliert, so dass sich Zysten bilden oder gefährliche Mehrlingsschwangerschaften entstehen.