AK-Direktor-Stellvertreter Dr. Manfred Polzer überreicht Mag.a Ingrid Gaier den AK-Kunstpreis.
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Mag.a Ingrid Gaier hat am Montag den mit 1.500 Euro dotierten Kunstpreis der oberösterreichischen Arbeiterkammer erhalten. Der Preis, der seit sieben Jahren verliehen wird, soll Studierende der Linzer Kunstuniversität zur künstlerischen Auseinandersetzung mit gegenwärtigen und künftigen Arbeitswelten im Rahmen ihrer Diplomarbeiten anregen.

Weibliches Wissen verloren

Unter dem Titel "Schnitt/Muster" hat Ingrid Gaier eine Diplomarbeit vorgelegt, die das Themenfeld Arbeit facettenreich beleuchtet. Anhand von Kleidermodellen hat Gaier herausgearbeitet, dass die Geschichte der Bekleidung einhergeht mit der Annäherung an den Körper und seiner zunehmenden Vermessung, und dass die Entwicklung der Kleidung verknüpft ist mit der Geschichte des Handwerks, der Ablösung durch die Industrialisierung und der Neuinterpretation im Zeitalter der Digitalisierung.

"Schnitt/Muster" nimmt die aktuellen Entwicklungen im Textilbereich ebenfalls kritisch unter die Lupe: Denn mit der Massenproduktion geht das typische weibliche Wissensrepertoire von Schnittzeichnungen sowie Farbzusammenstellungen verloren. Die Kunst der Schnittzeichnung und Umsetzung ist nur mehr wenigen Spezialistinnen vorbehalten. (red)