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Die "Seehengst von Glendalough" vor der Abfahrt.

Foto: APA/EPA/Bjarke Orsted
Roskilde - Das rekonstruierte Wikingerschiff "Havhingsten fra Glendalough" ("Seehengst von Glendalough") ist am Sonntag von Roskilde aus zu einer abenteuerlichen Fahrt in See gestochen. Unter dem Applaus von tausenden Schaulustigen lief der 30 Meter lange originalgetreue Nachbau, der in vierjähriger Detailarbeit angefertigt worden war, aufs offene Meer hinaus. Das 25 Tonnen schwere Schiff, das vor allem mit Hilfe von Segeln Fahrt gewinnt, soll am 14. August in Dublin eintreffen.

Die Strecke ist rund 1.600 Kilometer lang. Expeditionsleiter Preben Rather Sörensen und seine 65 Crew-Mitglieder wollen der Geschicklichkeit der Wikinger auf See nachspüren und die Fahreigenschaften ihrer Schiffe erforschen.

Rudern nur in Ausnahmefällen

Die Besatzungsmitglieder sind zwischen 16 und 64 Jahren alt, der "Seehengst von Glendalough" hat auch 20 Frauen an Bord. Die Crew soll nur ausnahmsweise von ihren Rudern Gebrauch machen und im Wesentlichen auf die Windkraft vertrauen. Das alte Wikingerschiff war zwischen 1050 und 1060 bei Seegefechten zwischen Angelsachsen und Normannen eingesetzt. Es wurde dann im Fjord von Roskilde versenkt.

Das 3,80 Meter breite Schiff bietet der Besatzung nur wenig Komfort. Anders als die Wikinger verfügen die Seeleute aber über eine Satelliten-Antenne und hochmoderne nautische Ausrüstung. Zudem wird der "Seehengst" von einem zweiten Schiff begleitet, von dem aus im Bedarfsfall Hilfe geleistet werden kann.

Das Original-Schiff, nach dessen Vorbild der "Seehengst" angefertigt wurde, hatte fast tausend Jahre im Fjord von Roskilde im Schlick gelegen - das Wrack ist im Viking Ships Museum in Roskilde ausgestellt. (APA/red)