Stephansplatz 1 lautet die Adresse der zentralsten Möglichkeit, Wien von oben zu erleben. Von der Türmerstube im 137 Meter hohen "Steffl", dem Südturm des Stephansdoms, hat man nicht nur eine bemerkenswerte Rundumsicht, sondern auch einen privilegierten Blick auf die Innenstadt, hier etwa den Graben.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Ein solcher Ausblick will verdient werden: Es gibt hier keinen Aufzug. Wer in die in 67 Meter Höhe gelegene Türmerstube will, muss zuerst einmal 343 Stufen bezwingen.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Bereits zwischendurch stellen sich bemerkenswerte Ausblicke auf die Stadt ein. Die Grundsteinlegung zum Südturm erfolgte am 7. April 1359, am 10. Oktober 1433 wurde der "Hohe Turm" mit der Aufsetzung des Turmkreuzes vollendet. Mit 137 m Höhe war er für einige Jahre der höchste Kirchturm Europas.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Heute bietet der "Steffl" seinen Besuchern Weitsicht in alle vier Himmelsrichtungen, ...

Foto: derStandard.at/Gedlicka

... hier etwa über die Kärnter Straße und die Technische Universität hinweg Richtung Süden. Die Wolkenkratzer am Horizont sind Teil der Wienerberg City, mit den als Vienna Twin Tower bekannten Hochhaustürme des Architekten Massimiliano Fuksas im Zentrum.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Eine urbane Sykline, vom Donauturm bis zu den Türmen der Donau City mit dem Austria Center Vienna, gibt es auch vom gegenüber liegenden Nordfenster aus zu sehen.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Das Schöne liegt mitunter sehr nah, hier etwa das gemusterte Dach des Stephansdoms.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Für farbliche Akzente sorgt derzeit auch ein 4.000 Quadratmeter großes Werk des Künstlers Robert Hammerstiel, das den 73 Meter hohen Ringturm noch bis zum 15. August verhüllt. Nicht zu übersehen das goldfarbene Zwiebeltürmchen der von Hundertwasser gestalteten Fernwärme Spittelau, im Hintergrund Kahlenberg und Leopoldsberg, zwei weitere Gelegenheiten, Wien von oben zu sehen.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Monumental die beiden 22 Stockwerke hohen Bettentürmen des Wiener AKH im neunten Bezirk, das zu den 30 höchsten Krankenhäusern weltweit gehört. Rund 9.000 Personen sind im AKH beschäftigt sind, das zugehörige Grundstücksareal erstreckt sich über eine Fläche von 240.000 m2. Rechts davor ist die 1879 fertig gestellte Votivkirche zu sehen.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Schwindelnde Höhen begünstigen nicht nur den touristischen Blick, sondern sind auch ein meist unbemerkter Arbeitsplatz.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Eine ideale Sicht auf die Wiener City mit dem Graben, dem Haas-Haus und exklusiven Dachgärten bietet das Nordfenster.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Auch der Uniqa Tower, das Riesenrad oder die Urania sind von hier aus gut zu sehen.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

In der Vergangenheit kam der Türmerstube eine wichtige Wachfunktion zu. Bis 1956 wurde hier nach Bränden Ausschau gehalten. Beim Ausbruch eines Feuers wurde seit dem 16. Jahrhundert die Feuer- bzw. Sturmglocke geläutet, außerdem gab es visuelle Feuersignale: bei Tag mit einer roten Fahne, bei Nacht wurde eine Signallaterne geschwenkt.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

"Feurio" ist nicht nur ein beliebtes Brennprogramm, es war auch der Ruf, mit dem ein Brand gemeldet wurde. Zur Unterstützung diente dabei ein Sprachrohr, das bis heute in der Türmerstube hängt.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Zwar ist der Blick aus dem östlichen Turmfenster derzeit durch Renovierungsarbeiten eingeschränkt. Markante Bauwerke wie das Belvedere, die Gasometer in Simmering und der Funkturm im Arsenal sind aber auch durch die Baustellennetze zu erkennen.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Eine vollkommen ungetrübte Sicht bietet wiederum das Westfenster, hier unter anderem mit Hofburg, Kunsthistorischem und Naturhistorischem Museum, dem Museumsquartier mit dem grauen Monolithen des MUMOK.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Von Angesicht zu Angesicht mit dem Wiener Rathaus, davor die Minoritenkirche, im Hintergrund am Berg: das Schloss Wilhelminenberg.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Nach einer solche Vielfalt an An- und Aussichten sollte der Abstieg über die unverändert 343 Stufen nicht allzu schwer fallen.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Wer dennoch eine kurze Verschnaufpause benötigt, kann beim Starhembergbankerl, einem Aussichtspunkt während der Türkenbelagerungen 1529 und 1683, benannt nach Graf Rüdiger von Starhemberg, kurz Halt machen.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Und wer es ganz bequem haben will oder noch nicht genug hat, kann natürlich auch - mit Aufzug - den etwas niedrigeren Nordturm (links im Bild) mit der berühmten Glocke "Pummerin" besuchen. (glicka)

Link
www.stephanskirche.at

Turmbesteigung "Steffl"/Südturm
Ganzjährig, täglich 9.00 bis 17.30 Uhr
Eintritt: 3 Euro (Erwachsene), 1 Euro (Kinder 6-14 Jahre)

Foto: derStandard.at/Gedlicka